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Kunstrasen-PlätzeStadt unterstützt Gladbacher Vereine bei der teuren Sanierung

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Intensiv genutzt werden die Kunstrasen-Plätze - entsprechend ist nach rund zehn bis zwölf Jahren eine Sanierung nötig.

Intensiv genutzt werden die Kunstrasen-Plätze - entsprechend ist nach rund zehn bis zwölf Jahren eine Sanierung nötig.

Bergisch Gladbach – Auch Kunstrasenplätze sind leider nicht für die Ewigkeit gemacht. Nach etwa zehn bis fünfzehn Jahren muss ein Platz saniert werden. Vor dieser Sanierung stehen nun mehrere Plätze in Bergisch Gladbach. Die Umstellung der ersten Sportplätze erfolgte durch Eigenleistungen der Vereine. Wie berichtet unterstützt die Stadt finanziell die kommende Sanierung.

Ab Nutzungsdauer von elf Jahren

Der Beschluss des Ausschusses für Bildung, Kultur, Schule und Sport vom 4. Oktober sieht vor, dass sich die Stadt ab einer Nutzungsdauer von elf Jahren mit 50 Prozent an den Kosten der Sanierung beteiligt. Pro weiterem Nutzungsjahr steigt der Anteil um fünf Prozent. Beim Bau der ersten Kunstrasen rechnete man mit Kosten von etwa 130 000 bis 150 000 Euro. Heute steht fest, dass die Kosten auf etwa 220 000 bis 280 000 Euro hinauslaufen werden. Die ersten Sanierungen sollen in zwei Jahren starten. „Das wird ein dicker Posten werden“, merkt Dettlef Rockenberg, Fachbereichsleiter für Bildung, Kultur, Schule und Sport bei der Pressekonferenz im Milchborntal an. „Bei acht Kunstrasenplätzen müssen wir mit Gesamtkosten in Höhe von etwa zwei Millionen Euro rechnen“.

Es sei wichtig gewesen, dass die Stadtverwaltung erkannt habe, dass die Vereine diese Kosten nicht alleine tragen können. Das unterstützt auch Robert Martin Kraus, sportpolitischer Sprecher der CDU und Vorsitzender des SV Refrath/Frankenforst: „Die Kosten sind immens und nicht jeder Sportverein kann sich das Investment leisten.“ Michael Thelen, 1. Vorsitzender des FC Bensberg, stimmt dem zu. Er sei froh, dass die Verwaltung auf die Vereine zugekommen sei. Dr. Hartmut-Christian Vogel, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, betont auch, dass die Schulen von den Anlagen profitieren und so sportlicher Nachwuchs zusätzlich gefördert werden könnte.

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Alle Anwesenden sind sich einig, dass mit dem Beschluss eine gute Lösung gefunden wurde. Gerd Neu (SPD), Vorsitzender des Ausschusses, lobt die Verwaltung für die gelungene Zusammenarbeit. Man habe bereits zum jetzigen Zeitpunkt das Problem konstruktiv und zukunftsorientiert erkannt.

Zur Anschauung hat Volker Weirich, Leiter der Sportverwaltung, ein Modell des üblichen Kunstrasenplatzes mitgebracht. Die untere Elastikschicht der Plätze müsse nicht erneuert werden, diese sei beständig und solle etwa 30 Jahre halten. Der Quarzsand und die Granulatfüllung müssten allerdings ausgetauscht werden. Die Sanierung eines Platzes sei aber immer von der Pflege abhängig, daher habe man die Zuschüsse der Stadt bewusst gestaffelt, um einen weiteren Anreiz zur regelmäßigen Pflege zu geben. Diesen Anreiz nimmt auch Uwe Tillmann, erster Vorsitzender des TV Herkenrath, wahr. Sein Verein möchte bis 2020 den Kunstrasenplatz abbezahlt haben. Tillmann: „Ab dann möchten wir Rücklagen bilden und den Platz so gut pflegen, dass wir erst 2025 die Fläche sanieren müssen. Uns würde dann eine städtische Förderung von 70 Prozent zustehen, das ist eine tolle Sache.“ Michael Thelen, der Vorsitzende des FC Bensberg, hatte sich schon längere Zeit über eine „Kollision der Abbezahlung und Sanierung“ Gedanken gemacht. Da helfe nun der Beschluss der Stadt, er gebe dem Verein mehr Planungssicherheit, betont er. Dass der Rasen in Bensberg, 2007 gebaut, bald eine Generalüberholung braucht, ist absehbar. An einigen Stellen ist der Verschleiß deutlich.

Den Elfmeterpunkt habe man bereits professionell nachbessern lassen, in 45 Minuten habe eine Spezialfirma den Punkt ausgewechselt. Das etwa ein Quadratmeter große Stück kostete den Verein 1000 Euro. Nach der kostspieligen Reparatur habe man spezielle Materialien angeschafft, um kaputte Stellen selber zu flicken. Vor allem rund um das Tor und im Strafraum sei der Rasen besonders abgenutzt. „Die Kleinen fangen nun mal mit Elfmeterschießen an, daher wird dieser Bereich sehr häufig genutzt“, erklärt Thelen. Mit einer möglichen Sanierung rechne man ab 2019, man wolle natürlich versuchen, die Maßnahme weitmöglich nach hinten zu verschieben. Daher wird der Rasen im Milchborntal regelmäßig alle drei Wochen gereinigt. Für die Mitglieder könne das eventuelle Beitragserhöhungen bedeuten, dies sei jedoch bereits bei der Anschaffung des Kunstrasens relativ gelassen angenommen worden. Wer Fußballer ist, weiß eben: Ein Kunstrasen bedeutet höhere Spielqualität - und das zahlt sich aus.

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