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Merkel-BesuchEin Eis für die Bundeskanzlerin – kleiner Versprecher von Laschet

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Bergisch Gladbach Angela Merkel (5)

Bergisch Gladbach – Ein Polizist auf dem Motorrad schwenkt ein in den Busbahnhof, gefolgt von vier schwarzen Staatslimousinen mit Blaulicht: Angela Merkel steigt aus, begleitet von Ministerpräsident Armin Laschet, schaut sich kurz um und steuert zielsicheren Schrittes auf das gegenüberliegende Döner-Pizza-Restaurant (ehemals Arena) zu. Sie begrüßt den Wirt, die Gäste, schüttelt Hände, posiert für ein Gruppenfoto. Die nervöse Security hat Mühe, die  Menschentraube auf dem notwendigen Sicherheitsabstand zu halten. Angela Merkel wünscht „Noch viel Erfolg!“, als sie das Restaurant verlässt.

Die Kanzlerin mit ihrem Tross bewegt sich durch die Fußgängerzone in Richtung Konrad-Adenauer-Platz. Alle zwei Meter wird sie angesprochen und gestoppt, vor allem von Jugendlichen, um ein Selfie mit Kanzlerin zu machen. Sie kehrt in ein Eiscafé ein, lässt sich hinter der Theke ablichten und genießt ein Hörnchen mit einer halben Eiskugel (für mehr ist keine Zeit).

Nicht alle freuen sich über den Besuch

Der Menschenzug mit der Kanzlerin erreicht den Konrad-Adenauer-Platz, wird von einem Trillerpfeifenkonzert und „Hau ab!“-Rufen empfangen: Hier haben die jüngeren Gegendemonstranten sich unter das Volk gemischt und Merkel erwartet.

Bürgermeister Lutz Urbach begrüßt die Kanzlerin innerhalb der Absperrung vor der Rednertribüne am Rathaus. Es folgt der Eintrag ins goldene Buch der Stadt Bergisch Gladbach. 

Ein kleiner Lapsus unterlief NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auf der Bühne, als er offenbar zumindest für einen kurzen Moment Mönchengladbach und Bergisch Gladbach verwechselte.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet erklärt im Anschluss, warum die Kanzlerin nach Gladbach gekommen ist: Um Hermann-Josef Tebroke als Bundestagskandidaten und Stephan Santelmann als Landratskandidat zu unterstützen.

Merkel betont Wichtigkeit von Europa

Als die Kanzlerin selbst ans Rednerpult tritt, erklärt sie, dass es mit ihr keine Steuererhöhung geben wird. Dafür gibt es den ersten lauten Applaus, der die Trillerpfeifen der Merkel-Gegner übertönt. Die Kanzlerin redet frei und blickt nur auf die Zettel, wenn die sie die Namen der Kandidaten aus Rhein-Berg nennt.

Nachdem sie mehr Sicherheit versprochen hat, gibt die Kanzlerin ein klares Bekenntnis für Europa ab. „Wir werden das nur gemeinsam schaffen.“ Da ist sie ganz die Staatsfrau. Dafür gibt es wieder lauten Applaus. Dann fordert sie alle auf, Nachbarn und Bekannte zur Wahl zu motivieren. „Jede Stimme zählt.“

Angela Merkel erhielt im Anschluss ihrer Rede Geschenke, die sie an Bergisch Gladbach und das Bergische Land erinnern sollen, den Rheinisch-Bergischen Kalender und eine CD mit Musik des Kürtener Komponisten Karlheinz Stockhausen.

Polizei zieht positives Fazit

Bei der Polizei war man nach Ende der Merkel-Veranstaltung zufrieden. Es gab während der Versammlung keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen. Die Kreispolizeibehörde hatte sich auf den Einsatz intensiv vorbereitet und wurde von Kräften der Bundespolizei, BKA und der Bereitschaftspolizei unterstützt. „Hervorheben möchten wir insbesondere die gute Zusammenarbeit bei Planung und Durchführung des Einsatzes mit der Stadtverwaltung und Feuerwehr Bergisch Gladbach sowie dem Amt für Feuerschutz und Rettungswesen des Rheinisch-Bergischen Kreises und dem Veranstalter”, teilte die Polizei mit. (red)

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