Bergisch Gladbach – Das Elternportal „Little Bird“ ist an den Start gegangen. Es gibt Auskunft über Betreuungsangebote für Kinder unter sechs Jahren und soll die Anmeldung vereinfachen. Da das aktuelle Kindergartenjahr bereits angefangen hat, wird die Platzabgabe für August 2017 erstmalig über das neue Verfahren abgewickelt.

Nahezu alle Gladbacher Kitas nutzen bald das System

Nur die katholischen Einrichtungen und fünf weitere Einrichtungen in Trägerschaft der freien Jugendhilfe sind noch nicht angeschlossen. Beate Schlich, Fachbereichsleiterin für Soziales, ist aber zuversichtlich, „dass es zeitnah zu einer Lösung kommt“. Es gebe noch technische Probleme, da die Träger mit eigenen Systemen arbeiteten. Die Schnittstellen müssten programmiert werden.

Von dem Vormerksystem „Little Bird“, auf Deutsch: kleiner Vogel, verspricht sich das Jugendamt ein einfacheres und effektiveres Anmeldeverfahren, ein transparenteres Informationsangebot für Eltern und eine bessere Planungsgrundlage für die Stadt. „Das Online-System bietet viele Chancen“, sagte Johannes Zenz vom Jugendamt bei der Vorstellung in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Er erhofft sich vor allem ein Abschied vom bisherigen Anmelde-Chaos. Denn bislang erfolgte die Vergabe der Betreuungsplätze auf höchst aufwendige Weise, da die 64 Kindertagesstätten in der Stadt nicht miteinander vernetzt waren. Eltern meldeten ihre Kinder in mehreren Einrichtungen an. Verträge wurden nicht unterschrieben, weil man bis zuletzt auf einen Platz in der Nachbarschaft hoffte. Andere Verträge wurden kurzfristig gekündigt, weil sich etwas Besseres ergeben hatte. Das einheitliche System für alle Träger soll, so die Hoffnung der Stadt, frühzeitig einen Überblick über den Vergabestand verschaffen, deutlich machen, wo noch Bedarf für zusätzliche Plätze bestehe – und alle Verfahren beschleunigen.

Anfrage darf maximal vier Jahre im Voraus gestellt werden

Eine Anmeldung bei dem Kita-Navigator sei unverbindlich bei bis zu fünf Kindertagesstätten und Kindertagespflegen und maximal vier Jahre vor dem gewünschten Betreuungstermin möglich, erläuterte Zenz. Ein Betreuungsanbieter könne aber frühestens ein Jahr im Voraus ein Platzangebot unterbreiten.

Persönliches Gespräch vor Vertragsabschluss

Ein Vertragsabschluss komme immer erst nach einem persönlichen Gespräch in der ausgesuchten Einrichtung zustande. Eltern, die über keinen eigenen PC verfügen, könnten sich an das Jugendamt wenden. „Die Eingabe der Daten dauert etwa 30 Minuten“, sagte Zenz. Die Nutzung des Verfahrens – zur Verfügung gestellt hat es ein externer kommunaler IT-Dienstleister aus Aachen – kostet laut Auskunft der Verwaltung etwa 20 000 Euro pro Jahr. Für die Anschaffung seien keine Kosten angefallen. Der Jugendhilfeausschuss hatte im September 2014 in nicht-öffentlicher Sitzung die Einführung des Kita-Portals beschlossen.

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