Polizisten beleidigt27-jähriger Gladbacher bettelte förmlich um seine Verurteilung

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Symbolbild

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Bergisch Gladbach – Ein 27 Jahre alter Mann aus Bergisch Gladbach hat vor dem Amtsgericht in Bensberg förmlich um seine Verurteilung gebettelt. Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte warf ihm der Staatsanwalt vor.

Am 29. Februar 2016 soll sich der Angeklagte am Alten Pastorat in Bergisch Gladbach gegenüber einer Polizistin aufdringlich verhalten haben. Er soll sie beleidigt und ihr zu verstehen gegeben haben, dass er Frauen nicht ernst nehme. Zudem weigerte er sich, seine Personalien anzugeben. Daraufhin rief die Polizisten zwei Kollegen zur Hilfe. Die hätten Pfefferspray einsetzen müssen, um den 27-Jährigen fesseln und zur Wache bringen zu können.

Schimpfworte zum Besten gegeben

„Ich sehe das, was ich gesagt habe, nicht als Beleidigung an. Dann hätte ich andere Worte benutzt“, sagte der Angeklagte. Beispielhaft gab er im Anschluss einige Schimpfworte der übleren Sorte zum Besten. Auch habe er als Kampfsportler ernsthaft überlegt, die Polizisten anzurufen, um ihnen zu zeigen, „was Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wirklich ist“. Ein Freund habe ihn schließlich davon abgehalten. Auf ein Geständnis in vollem Umfang warteten Richter Reinhard Bohn und der Staatsanwalt allerdings vergeblich.

Der Angeklagte machte mehrfach deutlich, dass ihn die Verhandlung wenig interessierte. „Bitte verurteilen Sie mich doch. Das können Sie doch gut, und das wollen Sie doch auch“, sagte der Angeklagte zu Richter Bohn, der daraufhin die Verhandlung vertagen wollte, um weitere Zeugen zu einem neuen Termin zu laden. Der Angeklagte forderte aber weiterhin eine Verurteilung. Was er denn tun müsse, damit ein Urteil gegen ihn sofort gesprochen werde, wollte er vom Richter wissen. Er habe keine Lust mehr auf den Prozess, wolle endlich vom Gericht in Ruhe gelassen werden „Nützt es was, wenn ich jetzt vor Ihnen auf die Knie falle?“, bot er Richter Bohn an. 400 bis 500 Euro Strafe sei er bereit zu zahlen, wenn man ihn endlich in Ruhe lasse. „Sie sagen jetzt besser nichts mehr“, wandte sich der Staatsanwalt an den Angeklagten, und Richter Bohn vertagte die Verhandlung.

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