Saaler MühleModernisierung des Schulzentrums wird teurer und länger dauern

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Nackte Betonwände und leere Fensterhöhlen:Wo im vergangenen Jahr noch Schüler lernten, haben heute Handwerker das Sagen.

Nackte Betonwände und leere Fensterhöhlen:Wo im vergangenen Jahr noch Schüler lernten, haben heute Handwerker das Sagen.

Bergisch Gladbach – Der ursprüngliche Zeitplan für die Sanierung des Schulzentrums an der Saaler Mühle ist nicht mehr zu halten. Das hat Co-Dezernent Bernd Martmann im jüngsten Infrastrukturausschuss mitgeteilt. Das 27 Millionen-Projekt sollte bis Ende 2018 fertig werden, Die in Containern ausgelagerten Klassen der Realschule und des Gymnasiums sollten im Anschluss in das modernisierte Schulgebäude umziehen können. Nun zeichne sich ab, dass mit mehreren Monaten Verzögerung zu rechnen sei, informierte die Stadtverwaltung.

Das Gebäude wird vollständig entkernt und modernisiert. Die Fertigstellung verzögert sich voraussichtlich um mehrere Monate.

Das Gebäude wird vollständig entkernt und modernisiert. Die Fertigstellung verzögert sich voraussichtlich um mehrere Monate.

Als Ursache nannte sie, dass man sich von dem ursprünglich beauftragten Abbruchunternehmen habe trennen müssen. Da man mit der Arbeit dieser Firma nicht zufrieden gewesen sei, hätte die Stadt den Vertrag am liebsten mit sofortiger Wirkung gekündigt. Um Fristen einzuhalten und mögliche juristische Folgen zu vermeiden, habe man sich aber dann doch „in gegenseitigem Einvernehmen“ von der Firma getrennt. Zwar gelang es, schnell ein anderes Unternehmen zu finden, das die Abbrucharbeiten nun zu Ende führt, doch brachte der Wechsel den Ablauf der aufeinander abgestimmten Handwerker-Termine auf der Großbaustelle dennoch etwas durcheinander.

Auch die Kosten des Projektes erhöhten sich. „Derzeit liegen die Baukosten 150 000 bis 200 000 Euro über dem Budget“, sagte Detlef Hellekes, Leiter der Hochbauabteilung des städtischen Immobilienbetriebs, mit Blick auf die Kostenfortschreibung, die der jeweiligen Bauentwicklung angepasst wird.

Viele Unwägbarkeiten

Ein solches Großprojekt mit aufwändigen Ausschreibungsverfahren ist mit vielen Unwägbarkeiten behaftet. Viele Arbeiten seien noch nicht vergeben, und bei jeder Vergabe könne es noch zu Verzögerungen kommen, erläuterte Hellekes. „So haben wir die Dachdeckerarbeiten zwar europaweit ausgeschrieben, aber nur ein Angebot erhalten“, berichtete er. Dieses stammt von einer Bergisch Gladbacher Firma. Zudem berge jede Altbausanierung das Risiko unliebsamer Entdeckungen, die Umplanungen, Verzögerungen und Mehrkosten verursachen könnten. „Deshalb sind wir sehr zurückhaltend damit, Termine zu nennen“, sagte der Leiter der Hochbauabteilung. Schließlich ist die Stadt ein gebranntes Kind: Bereits bei der Ausschreibung für die Sanierung der Schule hatte 2013 ein Architekt aus Bensberg bei der Vergabekammer in Köln Beschwerde gegen das Verfahren eingelegt. Er zog diese zwar später zurück, hatte damit aber eine monatelange Verzögerung weiterer Planungen verursacht.

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Die aktuellen Verschiebungen haben auch Auswirkungen auf die geplante Sanierung des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums (NCG). Hier können die Bauarbeiten erst beginnen, wenn ein Teil der Container, die jetzt am Otto-Hahn-Schulzentrum benötigt werden, wieder frei sind. Kaum jemand rechnet noch damit, dass dies vor den Sommerferien 2019 der Fall sein könnte.

Die Entwürfe für das NCG liegen inzwischen vor und sollen den Mitgliedern des Planungsausschusses auf der Sitzung am 12. Dezember vorgelegt werden.

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