StadtplanungBürger diskutieren über die Zukunft von Bensberg

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Mit mehr als 100 Bürgern startete Stadtbaurat Stephan Schmickler in die Halbzeit-Runde zur Bensberger Stadtteilplanung.

Mit mehr als 100 Bürgern startete Stadtbaurat Stephan Schmickler in die Halbzeit-Runde zur Bensberger Stadtteilplanung.

Bergisch Gladbach – Die Wogen haben sich seit der turbulenten Auftaktveranstaltung am 14. Januar im damals proppenvollen Ratssaal etwas gelegt. Zur „Halbzeit“-Runde in Sachen Bensberger Stadtteilplanung hatten die Planer am Montagabend eingeladen – auch wenn mancher der gut hundert Interessierten in der keineswegs überfüllten Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums das Gefühl hatte, noch einmal ganz am Anfang zu beginnen.

So monierten mehrere Bürger, dass die auch in dieser Zeitung vorgestellten Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zu Beginn der Veranstaltung nicht noch einmal ausführlich genug präsentiert worden seien, bevor in vier Untergruppen weiterdiskutiert wurde.

Bedeutung von Kultur und Bildung

„Wir hätten gerne auf den Ergebnissen aufgebaut“, sagte etwa Händler-Vertreter Georg Daubenbüchel. Immerhin hatten Stadtplaner und beauftragte Architekten für die Workshops vier Schwerpunkte vorgesehen, die sich aus der Bürgerbeteiligung ergeben hatten und für die nun in Kleingruppen Ideen entwickelt und diskutiert werden sollten.

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Neben dem Dauerbrenner Schloßstraße, zu dem sich gleich zwei Untergruppen bilden durften, hatten die Organisatoren die Gestaltung der „grünen Mitte“ im Wohnpark Bensberg und mögliche Planungen für den Deutschen Platz (zwischen Gladbacher Straße und Kölner Straße) und den sogenannten „Stadtgarten“ auf den Wiesen unterhalb des Vinzenz-Pallotti-Hospitals als Schwerpunktthemen ausgemacht.

Unterschiedliche Perspektiven

Wie berichtet war das Untersuchungsgebiet auf Flächen wie das Schulzentrum an der Straße Kaule erweitert worden. Die Beteiligung habe gezeigt, dass den Menschen der kulturelle Versammlungsort in der Aula, aber auch das Thema Bildungsinfrastruktur wichtig seien, erläuterte Professor Hartmut Welters vom beauftragten Architekturbüro.

Möglicherweise von künftiger Gewerbeansiedlung bedrohte Flächen entlang der Autobahn blieben aber auch diesmal außen vor. Mehrere Dutzend Besucher verließen noch vor Beginn der Arbeitsgruppen den Saal. „Wir wollten nur mal hören, was in Bensberg passiert und ob unser Wald in Gefahr ist“, sagte etwa ein Bensberger auf dem Weg zum Ausgang. Während vor der Aula Mitglieder der nach der ersten Versammlung neu gegründeten Initiative „Bürger für Bergisch Gladbach“ diskutierten, wie sie Bensbergs Grünflächen weiter gegen den „geplanten Irrsinn“ schützen könnten, trafen in den Untergruppen ganz unterschiedliche Perspektiven aufeinander.

Anwohner schilderten ebenso wie Immobilienbesitzer und Geschäftsleute ihre Vorschläge für Verbesserungen und lernten dabei oft neue Aspekte kennen (siehe „Ergebnisse der Arbeitsgruppen“). „Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern auch unheimlich viele Grautöne“, fasste Professor Hartmut Welters zusammen: „Und wir versuchen jetzt, Farbtöne daraus zu machen.“

Weiteres Vorgehen

Nach der zweiten Versammlung vom Montag soll nun eine „vertiefte verwaltungsinterne Abstimmung“ der Stadtteilplanung Bensberg erfolgen. Ziel ist es, ein sogenanntes „Integriertes Handlungskonzept“ (InHK) zu erstellen, das Grundlage für die Beantragung von Zuschüssen für die geplanten Veränderungen ist. Dazu gebe es noch weitere Abstimmungen mit den Fördermittelgebern, kündigte Hartmut Welters an.

Anschließend folge die Abstimmung mit den politischen Gremien, bevor eine Kostenschätzung und die weitere Ausarbeitung der Planungen erfolge. Auch die übrigen Punkte aus der Bürgerbeteiligung würden dabei so weit wie möglich berücksichtigt.

Im Sommer soll das fertige Integrierte Handlungskonzept der Bezirksregierung Köln vorgelegt werden.

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