Abo

Stadtsportverband„Schließung des Zanders-Bades bedroht Existenz der Vereine“

Lesezeit 2 Minuten
Die Schließung des Hans-Zanders-Bades war lediglich unter „Verschiedenes“ Thema in der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes.

Die Schließung des Hans-Zanders-Bades war lediglich unter „Verschiedenes“ Thema in der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes.

Bergisch Gladbach – Der Stadtsportverband hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorsitzenden gewählt und bereitet sich auf ein schwieriges Jahr mit vielen Konfliktfeldern vor. Besonders die Schwimmvereine suchen wegen der Schließung des Hans-Zanders-Bades nach einer Perspektive.

Wer ist denn der neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes?

Dr. Hartmut-Christian Vogel, er wurde einstimmig gewählt. Er ist Facharzt für Orthopädie, gebürtiger Berliner und lebt seit 1972 in Bergisch Gladbach. Vogel war im Refrather Tennisverein aktiv. Keine Gegenstimme, keine Diskussion – vollkommen geräuschlos.

Was insofern erstaunlich ist, weil der Verein ein Dreivierteljahr ohne Vorsitzenden auskommen musste. Aber die anwesenden Vereinsvertreter – nur 13 von 65 im Verband organisierten Vereinen waren in den Bensberger Ratssaal gekommen – hatten keinen Diskussionsbedarf.

Und der neue Vorsitzende?

Vogel kündigte an, dass er sich erst einmal einarbeiten wolle und auf eine gute Zusammenarbeit setze. Ein inhaltliches Programm verkündete Vogel in seiner kurzen Rede nicht.

Also alles unspektakulär bei der Mitgliederversammlung?

Absolut. Bürgermeister Lutz Urbach sprach ein Grußwort, Rainer Adolphs, der zurückgetretene Vorsitzende, wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt, und es gab einen Vortrag über Inklusion in Sportvereinen.

Die Entwicklung bei den Schwimmvereinen war kein Thema?

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ meldete sich Jörn Greifenberg, der Vorsitzende der DRLG.

Er wolle die Mitgliederversammlung auch dazu nutzen, auf die Situation seines Vereines aufmerksam zu machen. Denn die Schließung des Hans-Zanders-Bades würde seinen Verein, immerhin 700 Mitglieder, in der Existenz bedrohen. Ein paar Meter neben ihm saßen die Vertreter des Gladbacher Schwimmvereins, 1400 Mitglieder, und nickten bei den Ausführungen von Greifenberg.

Dass die Schließung Thema beim Stadtsportverband wurde, war doch zu erwarten.

Oh ja. Das zeigte sich auch daran, dass die Verantwortlichen von der Bädergesellschaft, Bernd Martmann und Manfred Habrunner, extra gekommen waren. Martmann wiederholte an diesem Abend die Aussage, dass es zur Schließung des Zanders-Bades keine Alternative gebe und man derzeit daran arbeite, für die Vereine und Schulen Ausweichmöglichkeiten zu finden.

Wurde das im offiziellen Teil noch thematisiert?

Nein, dafür gab es im Anschluss bei Kölsch und Schnittchen Gelegenheit.

Dem dann wichtigsten Teil der Veranstaltung?

Vielleicht. Denn da konnten dann die Vertreter der Schwimmvereine auf die in ihren Augen dramatische Situation aufmerksam machen und um Unterstützer für ihre Anliegen werben. Die Mobilisierung der gesamten Sportszene in Bergisch Gladbach hat begonnen. Die Mitgliederversammlung war der Auftakt.

Rundschau abonnieren