Verträge kurz vor UnterzeichnungEissporthalle könnte unter neuer Leitung eröffnen

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Noch ist die Eissporthalle in Gladbach geschlossen. Im September soll sie mit neuem Betreiber wieder öffnen.

Noch ist die Eissporthalle in Gladbach geschlossen. Im September soll sie mit neuem Betreiber wieder öffnen.

Bergisch Gladbach – Hundertprozentig sicher ist es noch nicht, aber es sieht ganz so aus, als ob die Bergisch Gladbacher Eissporthalle im September unter neuer Leitung – dem Gladbacher Eissportverein – seine Pforten öffnet.

Denn am 25. August wird die Stadt mit dem ehemaligen Betreiber einen Vertrag beim Notar unterschreiben. Die Eissporthalle wird in den Besitz der Stadt übergehen. Kurz darauf wird die Stadt mit dem Eissportverein einen Pachtvertrag unterschreiben.

Eismachen dauert seine Zeit

Jörg Scholtz, Vereinsvorsitzender, drückt aufs Tempo. „Wir brauchen mindestens zwei bis drei Wochen, um das Eis zu machen.“ Und das gehe eben nicht, solange man noch nicht die Schlüssel für die Halle habe. Dann werde die Eismaschine angeschmissen. Und zur Übernahme der Halle gehöre eine Bestandsaufnahme. „Wir wollen natürlich genau sehen, in welchem Zustand die Halle ist.“

Allerdings werden keine großen Überraschungen erwartet. „Wir kennen uns ja schließlich aus.“ Dennoch wird laut Scholtz das erste Jahr auch so etwas wie ein Probejahr werden. Denn als Betreiber einer Eissporthalle habe man ja keine Erfahrung.

„Das ist ein schwieriges Geschäft“, sagt Hans-Peter Vogelhofer, Geschäftsführer der „Deutsche Sportstättenbetriebs und Planungsgesellschaft“ (DSBG), die seit 1979 die Halle betreibt. Wirtschaftlich sei der Weiterbetrieb für die DSBG nicht machbar gewesen.

Man habe Verluste geschrieben. Deshalb wurde Anfang des Jahres der sogenannte „Heimfall“ eingeleitet: Laut Vertrag fällt die gesamte Immobilie an die Stadt, wenn der Betrieb von der DSBG eingestellt wird (wir berichteten).

Der Verein setzt darauf, mit kostenlosen ehrenamtlichen Kräften und durch Steuererleichterungen den Betrieb wirtschaftlich darstellen zu können. Angestrebt ist kein großer Gewinn, sondern ein schwarze Null.

Noch einmal der Vereinsvorsitzende Scholtz: „Aber natürlich betreten wir Neuland.“ Dabei will sein Verein ja nicht nur den Spielbetrieb für die eigenen Mannschaften sichern, sondern auch das Eis für die Allgemeinheit und die Schulen zur Verfügung stellen. 150 Mitglieder zählt der Verein.

Eine große Mehrheit im Stadtrat hatte Anfang Juli grünes Licht für den Pachtvertrag mit dem Eissportverein gegeben. Als Eigentümer der Immobilie hätte es für die Stadt auch andere Möglichkeiten gegeben. Aber dem Verein sollte eine Chance gegeben werden, damit es weiterhin in Bergisch Gladbach ein Angebot für den Eissport geben kann.

Die Halle soll auch weiterhin für das Schuleislaufen benutzt werden. Dafür zahlt die Kommune 51 000 Euro pro Jahr. Der Vertrag zwischen Stadt und Verein ist auf ein Jahr befristet.

Für die Stadtverwaltung ist die Vertragsunterzeichnung die Ausführung des politischen Beschlusses. Pressesprecherin Marion Linnenbrinck: „Wir sind froh, dass alles relativ reibungslos geklappt hat.“ Kleiner Verzögerungen habe es wegen Vertragsdetails gegeben. „Aber jetzt kann der Verein loslegen.“

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