Bundespräsident in Bergisch GladbachEin Päckchen sorgte für Alarmstimmung beim Gauck-Besuch

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Bergisch Gladbach – Bundeskriminalamt und Kreispolizei hatten keinen leichten Auftrag, dem Bundespräsidenten einen sicheren Aufenthalt in Bergisch Gladbach zu gewährleisten. Beim Spagat zwischen dem Schutz des Staatsoberhauptes und seiner größtmöglichen Nähe zum Bürger bleibt die absolute Sicherheit oft auf der Strecke. Gut, dass im Rheinisch-Bergischen friedliche Menschen wohnen, die dem Bundespräsidenten bei seinem Besuch nichts Böses wollten. Für Journalisten und auch für Passanten wäre es ein Leichtes gewesen Deutschlands erstem Bürger gefährlich nahe zu kommen.

Sämtliche Pressevertreter mussten sich am Donnerstagmorgen im ehemaligen Lübbe-Gebäude akkreditieren lassen. Kameras und Taschen wurden überprüft, anschließend bekamen die Pressevertreter eine Art „All inclusive Band“ an Handgelenk und Kameratasche. Einmal das Handgelenk hochhalten war das „Sesam öffne dich“ zu den Besuchsorten des Bundespräsidenten – die Nähe zum Staatsoberhaupt inbegriffen. Es wäre nichts einfacher gewesen, als auf der Anfahrt zu den Besuchsorten eine Waffe in die Tasche zu legen oder ein Kameraobjektiv gegen einen Sprengstoffbehälter auszutauschen.

Reichlich gefährliche Situationen

Kontrolliert wurde nach dem Anlegen des lila Plastikbandes nicht mehr. Situationen, die selbst erfahrenen Personenschützern den Pulsschlag in die Höhe trieb, gab es in Bergisch Gladbach reichlich. Der Bundespräsident schüttelte Hände und ließ sich mit Bürgern und Helfern fotografieren. Nur seine direkten Bodyguards hätten im Ernstfall noch eingreifen können.

Eine Schrecksekunde gab es in Katterbach. Ein Paketfahrer tauchte auf und drückte den Sicherheitskräften ein Päckchen in die Hand. Sofort wurde der Karton der Polizei übergeben und erst einmal weggebracht. Schnell stellte sich heraus: Das Paket war harmlos.

Der Besuch des Bundespräsidenten war augenscheinlich nicht als besondere Gefährdungssituation eingestuft worden. Einer der Personenschützer: „Wir haben bei diesem Einsatz wohl mehr auf Präsens und Abschreckung gesetzt.“ Überprüft wurde trotzdem. Kurz bevor Gauck den Bergischen Löwen betrat, durchsuchte ein Sprengstoffspürhund zum wiederholten Mal das Gebäude.

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