EntscheidungGenerationenwechsel bei der SPD

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Aufpassen: Helene Hammelrath (r.) gibt ihrer Nachfolgerin Vera Werdes den ersten Fingerzeig.

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Rhein-Berg – Anders als die CDU hat sich die SPD für die Landtagswahl zu einem Generationenwechsel entschieden. Gleichwohl überraschten die Dynamik und die Deutlichkeit der Kandidatenaufstellung am Donnerstagabend selbst eingefleischte Sozialdemokraten.

Wie berichtet hatte sich bei der Kandidatennominierung für den Landtagswahlkreis 21 (Bergisch Gladbach/Rösrath) die 37-jährige Gladbacher SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Vera Werdes durchgesetzt gegen den ehemaligen hauptamtlichen Bürgermeister der Kreisstadt, Klaus Orth (63), und den langjährigen Gladbacher SPD-Ratsherrn und derzeitigen ehrenamtlichen Vize-Bürgermeister Michael Zalfen (53).

Weitere Landtagskandidaten im Kreis

Mit der SPD-Kandidatenkür stehen die Spitzenkandidaten der größeren Parteien im Kreis für die Landtagswahl im Mai 2017 fest.

Die CDU-Mitglieder im Wahlkreis Bergisch Gladbach/Rösrath hatten im Juni mit großer Mehrheit erneut auf Holger Müller (68) als Landtagskandidaten gesetzt und den Vorschlag des Gladbacher CDU-Stadtverbandes, Dr. Oliver Schillings (46), abgestraft. Im Wahlkreis 22 wurde CDU-Kreisparteichef Rainer Deppe mit großer Mehrheit und ohne parteiinternen Gegenkandidaten erneut nominiert.

Die Grünen hatten Ende August mit über 80 Prozent der Stimmen Friedhelm Weiß aus Rösrath zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 21 (Bergisch Gladbach/Rösrath) und Jürgen Langenbucher aus Leichlingen für den Wahlkreis 22 (übriges Kreisgebiet) gewählt.

Die FDP hatte im Mai die Gladbacher FDP-Parteivorsitzende Anita Rick-Blunck als Kandidatin für Bergisch Gladbach/Rösrath sowie den langjährigen Vorsitzenden des FDP-Ortsverbandes Leichlingen, Lothar Esser, für den Wahlkreis 22 aufgestellt. (wg)

Gemeinsam mit der 25-jährigen Studentin Heike Engels, die vergangene Woche als SPD-Kandidatin für den Wahlkreis 22 (Overath, Kürten, Odenthal, Wermelskirchen, Burscheid, Leichlingen) aufgestellt wurde, vertritt Werdes ihre Partei bei der Landtagswahl im Mai 2017. „Wir müssen gemeinsam in den Wahlkampf gehen“, sagte die scheidende SPD-Landtagsabgeordnete Helene Hammelrath und war sich mit dem Ehrenvorsitzenden der Kreispartei, Professor Jürgen Wilhelm, einig.

Zalfen kandidiert nicht

Der in der Abstimmung unterlegene Michael Zalfen, den Beobachter im Vorfeld als Favoriten gesehen hatten, kündigte noch am Wahlabend an, bei der anstehenden Wahl nicht um die Nachfolge des Gladbacher SPD-Parteivorsitzenden Robert Winkels zu kandidieren, der im vergangenen Jahr zum Vorsitzenden des SPD-Kreisverbandes gewählt worden war.

„Ich habe jetzt Zeit für die Familie und werde mich auf meine Ämter als stellvertretender Bürgermeister und im Aufsichtsrat der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft konzentrieren“, sagte Zalfen.

„Du wärst meine zweite Wahl gewesen“, versuchte eine Sozialdemokratin Klaus Orth aufzumuntern, den ehemaligen Leiter von Haus Sommerberg, der Drogenhilfe Köln und früheren Gladbacher Rathauschef. Bei der Befragung war er wegen seiner Arbeit als Belkaw-Aufsichtsratsvorsitzender angegangen worden. „Komm, mach jetzt Rentner“, meinte ein Parteikollege. Da musste Orth lachen.

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