FahrradSteigungen im Bus überwinden – „Bergische Fahrradbus“ soll im Frühjahr starten

Lesezeit 3 Minuten
Ein Anhänger für die Zweiräder wird an einen Bus gehängt – fertig ist der Fahrradbus.

Ein Anhänger für die Zweiräder wird an einen Bus gehängt – fertig ist der Fahrradbus.

Rhein-Berg – Wer auf den zu Rad-Geh-Wegen ausgebauten früheren Bahntrassen durchs Bergische radelt, kann ordentlich bergab sausen. Allein zwischen der oberbergischen Gemeinde Marienheide und Leverkusen am Rhein liegen 300 Meter Höhenunterschied. Allerdings geht’s auf dem Rückweg auch genauso hoch wieder bergauf.

Wer das Bergauf strampeln nicht so gern mag oder sich einfach den Rückweg auf derselben Route ersparen möchte, der könnte sich über den „Bergischen Fahrradbus“ freuen, der noch in diesem Frühjahr seinen Probebetrieb aufnehmen soll. Entscheiden soll darüber der Ausschuss für Verkehr und Bauen des Kreises in seiner nächsten Sitzung am 9. Februar.

Auf dem Tisch liegt der Entwurf für den Betrieb eines „Bergischen Fahrradbusses“, der ähnlich wie der bereits erfolgreich zwischen Odenthal und Wermelskirchen pendelnde Bergische Wanderbus (siehe „Vorbild Wanderbus“), im Sommerhalbjahr an Wochenenden und Feiertagen zwischen Marienheide und Leverkusen-Opladen verkehren soll.

Ein Fahrplanentwurf für das bereits seit längerem diskutierte Bus-Projekt ist bereits erstellt worden. Demnach soll der Fahrradbus – ein Linienbus mit Fahrradanhänger – samstags, sonntags und feiertags zwischen 9 und 21.30 Uhr viermal von Marienheide zum Opladenener Bahnhof und fünfmal in entgegengesetzter Richtung verkehren. Dabei soll der Fahrradbus Anschlussmöglichkeiten an die Regionalbahn 25 in Marienheide sowie einige Zwischenstopps entlang der Bergischen Panorama-Radwege bieten, namentlich entlang der Wasserquintettroute auf den alten Bahntrassen zwischen Marienheide und Bergisch Born sowie im weiteren Verlauf entlang der Balkantrasse zwischen Remscheid und Opladen.

Rund 40 000 Euro soll der Probebetrieb den Kreis pro Jahr kosten. Die Kreisverwaltung schlägt einen zunächst auf zwei Jahre angelegten Testzeitraum mit regelmäßigen Fahrgasterhebungen vor. Anschließend könnte dann über eine Weiterführung des Probebetriebs entschieden werden.

Vorbild Wanderbus

Mit 4000 Fahrgästen hatte das Pilotprojekt des Bergischen Wanderbusses im vergangenen Jahr erneut einen Passagier-Rekord aufzuweisen. Im Vergleich zum Vorjahr beförderte der Bus, der von März bis November am Wochenende zwischen Altenberg und Wermelskirchen verkehrt, mehr als 1000 zusätzliche Fahrgäste. Das Gros waren Wanderer, die die Wanderwege etwa durch das Eifgenbachtal nutzten und den Rückweg dann mit dem Bus absolvierten. Ebenfalls gut angenommen wird die Möglichkeit, morgens mit der ersten Fahrt des Wanderbusses von Bensberg oder vom S-Bahnhof in Gladbach in das Wandergebiet zu gelangen.

Der vom Kreis geförderte Wanderbus ist als Linie 267 Teil des Angebots des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). (wg)

Betreiben sollen die Fahrradbus-Linie die beiden Verkehrsunternehmen Regionalverkehr Köln und Wupsi. Um die nötigen Radtransportanhänger und die entsprechende Umrüstung der Linienbusse zu finanzieren, hat die Regionalverkehr Köln GmbH bereits im vergangenen Jahr im Rahmen des Leader-Projektes einen Förderantrag gestellt. Gefördert werden dabei Projekte, die regional, partnerschaftlich und nachhaltig sind und die beispielsweise regionale Arbeitsplätze sichern oder die regionale Identität stärken.

Laut Kreis liegt zwar für den Fahrradbus eine definitive Förderzusage bis dato nicht vor, diese werde aber im Frühjahr erwartet. Beim Trassen-Treffen rund um die touristischen Radrouten im vergangenen Sommer in Leverkusen-Pattscheid feierte der neue Fahrradbus der RVK im Testbetrieb bereits eine gelungene Premiere.

„Es war ein reges Ein- und Aussteigen. Ich habe gesehen, dass so etwas in der Region fehlt und angenommen wird“, sagte RVK-Prokurist Udo Wasserfuhr damals. Im Frühjahr könnte dieser Erfolg am Wochenende zur Regel werden.

Rundschau abonnieren