Altenberger DomElisabeth Bosbach-Dohmes geht in den Ruhestand

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37 Jahre hat Elisabeth Bosbach-Dohmes im Altenberger Dom-Laden verbracht, davon 30 als Leiterin. Jetzt wurde sie in den Ruhestand verabschiedet.

37 Jahre hat Elisabeth Bosbach-Dohmes im Altenberger Dom-Laden verbracht, davon 30 als Leiterin. Jetzt wurde sie in den Ruhestand verabschiedet.

Odenthal – „Ich bin hier keinen Tag unglücklich gewesen.“ Elisabeth Bosbach-Dohmes blickt sich im Altenberger Dom-Laden um und lächelt. Zum 1. April ist die Leiterin der Buchhandlung mit der christlichen Orientierung in Ruhestand gegangen.

Dass sie fast ihr gesamtes Berufsleben in Altenberg verbringen würde, war für sie als junge Frau anfangs nicht vorstellbar. „Ich habe meine Lehre bei Gonski in Köln gemacht. Ich war dort für die Kinder- und Jugendbuchabteilung zuständig und wollte nach der Babypause eigentlich auch dorthin zurück“, erinnert sie sich.

Aber als im Jahr 1979 der Dom-Laden in Altenberg eröffnet wurde, zog es die junge Mutter, die im Ort geboren und aufgewachsen war, immer wieder von ihrem Wohnort Schmeisig ins Tal.

Nähe zu jungen Leuten

„Letztlich ist meine Mitarbeit in Altenberg dann durch einen Zufall entstanden“, erinnert sie sich. Ihr Sohn David war drei Jahre alt, deshalb kehrte sie zunächst halbtags ins Berufsleben zurück. Chefin war zunächst Anette Stoffel. Zum 1. Januar 1980 stieg Elisabeth Bosbach-Dohmes ein, übernahm 1987 die Leitung des Domladens. Unter ihrer Leitung fanden die ersten Lesungen dort statt.

Ihre Kollegin Ute Auweiler zeichnete für das Kindertheater verantwortlich. „Ich hoffe, dass nach dem Umzug zurück in die angestammten Räume auch dafür wieder Platz ist“, sagt Bosbach-Dohmes mit Blick auf die Enge im Verkaufscontainer. Nur zwei Lesungen gab es seit dem Umzug vor vier Jahren, sie fanden im Altenberger Hof statt.

„Zu Anfang war ich sehr erstaunt darüber, wie anders man in Altenberg miteinander umging“, erinnert sie sich. Das andere Konzept des Ladens, der aus der Buchhandlung in der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg hervorgegangen war, die Nähe zu den jungen Leuten, das alles prägte das Miteinander, das man als partnerschaftlich bezeichnen kann. „Damals wurden die Sonntage mit Studenten besetzt. Denen wurde einfach zugetraut, dass sie das konnten“, erzählt Bosbach-Dohmes. Die jungen Leute lernten fürs Leben, und das Team profitierte von ihren Ideen und ihrer Kreativität, etwa bei der Gestaltung der Schaufenster und Büchertische.

Seit 2016 ist der Einsatz der Studenten Geschichte, wirtschaftliche Gründe sorgten für das Ende dieser Zeit.

Die Idee mit den Studenten hatte Rektor Winfried Pilz, der erste Chef von Elisabeth Bosbach-Dohmes. „Von ihm habe ich unheimlich viel gelernt. Er war sehr mutig“, sagt sie. Insgesamt hat sie vier Rektoren erlebt, zuletzt eng mit Mike Kolb zusammen gearbeitet, der Ende 2016 nach Köln wechselte.

Haus Altenberg

„Eigentlich wollten wir zusammen aufhören, wenn Haus Altenberg fertig ist und auch der Dom-Laden wieder in seine angestammten Räume zurückgekehrt ist“, fügt sie an. Kolb wurde eher abberufen, er ist heute Hauptabteilung Seelsorge-Personal und stellvertretender Generalvikar.

An eine Rückkehr des Dom-Ladens aus dem Container zurück ins Haus Altenberg ist noch nicht zu denken. Die Räume sind noch im Rohbauzustand. Das nette Publikum, das große Vertrauen, dass die Kunden in das Team haben, das alles habe sie sehr bereichert, sagt Elisabeth Bosbach-Dohmes. „Etwa wenn Kunden kommen, die eine Trauerkarte suchen und einem dabei die Geschichte des Verstorbenen anvertrauen, das ist jedes Mal sehr berührend“, findet sie.

Teelicht und Tasse gehören zu den klassischen Souvenirs im Altenberger-Dom-Laden.

Teelicht und Tasse gehören zu den klassischen Souvenirs im Altenberger-Dom-Laden.

Es gibt aber auch Situationen, da weiß sie nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Etwa als einmal ein Kunde nach einer Kinderbibel fragte, sie ihm die verschieden gestalteten Exemplare zeigte und er nach einer Weile wutschnaubend zur Kasse kam: „Sie haben ja in jeder Bibel dasselbe drin stehen.“ „Da musste ich mich sehr beherrschen, um nicht laut loszulachen. Ich habe ihm dann empfohlen, doch mal in Köln sein Glück zu versuchen“, erinnert sie sich und muss immer noch über diesen Vorfall lachen.

Sie geht nun mit 69 Jahren in den Ruhestand. „Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meinen Enkelkindern zu verbringen“, sagt sie. Auch Reisen sind geplant, etwa nach New York. Aber sich direkt auf ein Ehrenamt festlegen lassen möchte sie sich nicht. Ihre Nachfolgerin Sandra Jennischek wird die Stelle nach Ende des Mutterschutzes zum 1. Juni antreten.

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