Demo gegen BebauungsplanBürgerinitiative protestiert mit Ponys in Odenthal

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Schon 2017 demonstrierten Kinder mit Ponys gegen die geplante Bebauung der Wiese in Osenau. 

Schon 2017 demonstrierten Kinder mit Ponys gegen die geplante Bebauung der Wiese in Osenau. 

Odenthal – Obwohl im Planungsausschuss erst ein Konzept zur Bebauung der Ponywiese in Osenau vorgestellt wurde, konnte die Bürgerinitiative, die das verhindern will, Ausschusschef Manfred Dillenburg schon knapp 1000 Unterschriften übergeben.

Zuvor demonstrierte sie vor dem Herzogenhof mit einigen Ponys und zahlreichen Kindern – zum Zeichen, dass sie das Idyll auf der Wiese an der Altenberger-Dom-Straße erhalten will. Die Kommunalpolitiker mussten an der Szene vorbei, um in den Sitzungssaal im Bürgerhaus zu kommen.

Thomas Baumert vom Planungsbüro Düster und Bau präsentierte, wie sein Büro sich eine Bebauung auf der Weide vorstellt. Das Grundstück aus insgesamt fünf Flurstücken – vier im Besitz der Gemeinde, eines gehört dem Leverkusener Investor hkm – soll mit Mehr-und Einfamilienhäusern bebaut werden.

Geplant sind 79 Wohneinheiten, verteilt auf vier Mehrfamilienhäuser an der Altenberger-Dom-Straße, sowie einige Einfamilien- und Doppelhäuser zum Osenauer Schlösschen hin. Angrenzend an das Seniorenstift St. Pankratius ist ein Gebäude mit Gewerbeeinheiten, Café et cetera geplant.

Alwine Hartwig (FDP), die sich mit der Bürgerinitiative solidarisch erklärt und mit demonstriert hatte, fragte: „Wer kommt auf die Idee, dort zu bauen und vor allem, wer will dort wohnen?“ Zu hoch, zu eng sei das Vorgestellte. Sie forderte die anderen Fraktionen auf, sich gegen die Bebauung auszusprechen.

Nicola Ciliax-Kindling (CDU) stellte fest, dass ihre Fraktion nicht grundsätzlich gegen die Bebauung sei, aber man sensibel mit der Fläche umgehen müsse. „Man sollte zusammen mit den Odenthalern überlegen, wie dort gebaut wird.“

Peter Sittart (Grüne) lehnte eine Bebauung der Ponywiese grundsätzlich ab, begründet dies mit Lärmschutz, Höhe, Dichte und Massivität der Bebauung. Rolf Deiters (SPD) tat sich dagegen schwer, das Vorhaben so grundsätzlich abzulehnen. „Als verantwortlicher Politiker muss man abwägen, ob der Ansatz, keine weitere Bebauung zuzulassen, auch im Sinne der Daseinsvorsorge ist.“ Wie Reimar Molitor von der Regio Köln/Bonn erklärt habe, werde der Zuzug aus Köln ins Umland weiter steigen.

„Wir müssen uns fragen, wo wir Kompromisse machen müssen.“ Etwa, um Anschlüsse an Straßenbahn oder andere ÖPNV-Projekte realisieren zu können. „Wir sind doch alle selbst irgendwann hierher gezogen, weil es so schön grün ist, da ist es schwierig, dies anderen zu verwehren,“ so Deiters.

Er plädierte dafür, den Entwurf zu überarbeiten. Ähnlich argumentierte Bürgermeister Robert Lennerts: „Insgesamt haben wir ein Luxus-Problem, wir haben einen attraktiven Wohnort und eine lebenswerte Gemeinde.“ Er unterstrich, dass ohne Gemeinde in Sachen Bebauung der Ponywiese nichts laufen könne und rief die Politiker auf, die Zukunft aktiv mitzugestalten.

„Es ist die einzige Freifläche im Ortskern, auf der eine solche Entwicklung möglich ist, lassen Sie uns in die Diskussion einsteigen“, forderte er. Diesem Appell folgten SPD, CDU und die Bürgerrunde Odenthal. Die Grünen stimmten dagegen, die FDP enthielt sich.

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