Hotel zur Post„Sternschnuppern“ baut Berührungsängste mit der Sterneküche ab

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Laut dem Organisator Klaus Lawrenz, geht es bei „Sternschnuppern“ darum, Berührungsängste mit der Sterneküche abzubauen.

Laut dem Organisator Klaus Lawrenz, geht es bei „Sternschnuppern“ darum, Berührungsängste mit der Sterneküche abzubauen.

Odenthal – Dieter Müller ist wohl der einzige Sternekoch, der es schafft, an zwei Orten gleichzeitig Gourmets zu verwöhnen. Gelungen ist das dem in Odenthal beheimateten Küchenchef am ersten Maiwochenende.

Obwohl Müller zu einer Veranstaltung in Berlin war, gab es beim dritten Sternschnuppern im Odenthaler Hotel zur Post sein Zitronengrassüppchen mit Garnelen – gekocht von Gastgeber Christopher Wilbrand und Helmut Zerlett.

Gesamtes Haus stand zur Verfügung

Der Bandleader, der am Abend zuvor noch bei den Wine Awards im Grandhotel Schloss Bensberg als musikalischer Begleiter der Preisverleihung aufgetreten war, frönte am Sonntag in Odenthal seiner Leidenschaft als Hobbykoch. „Wir haben nur die Jakobsmuschel aus dem Original durch Garnelen ersetzt“, erläuterte Zerlett, der den Tag als erholsam empfand, obwohl er an der Ausgabestation in der Schänke dicht umlagert wurde.

Köstliches zum Kosten gab es im Hotel zur Post.

Köstliches zum Kosten gab es im Hotel zur Post.

Christopher und Alejandro Wilbrand hatten ihr gesamtes Haus zur Verfügung gestellt. Die Gäste konnten durch Schänke, Gourmetrestaurant, Saal und Terrasse flanieren und sich von den unterschiedlichen Koch-Philosophien inspirieren lassen.

Bei Sternschnupperern gut angekommen

So mancher nutzte die Gelegenheit, Philipp Wolter wiederzusehen. Der hatte mit seiner Frau Tanja den Spatzenhof in Wermelskirchen zur Adresse auf dem Feinschmeckerradar gemacht und war dann zu neuen Ufern aufgebrochen. Der 43-Jährige kredenzte einen Waller, der auf einem Bett aus Holunderbeeren, Balsam, Linsen und Vinaigrette ruhte und mit Sprossen garniert wurde.

Seit Anfang April ist Philipp Wolter Geschäftsführer und Küchenchef im Düsseldorfer Phoenix.

Seit Anfang April ist Philipp Wolter Geschäftsführer und Küchenchef im Düsseldorfer Phoenix.

Seit Anfang April ist Wolter Geschäftsführer und Küchenchef im Düsseldorfer Phoenix. Die Brasserie im Dreischeibenhaus, einem markanten Hochhaus in der Innenstadt, will der 43-Jährige mit Küche auf Top-Niveau und französischen Touch nach vorn bringen.

Auch Wolter hat einen Bezug zu Lerbach, wo sich Dieter Müller seine drei Sterne erkochte: Wolter und seine Frau Tanja haben sich dort bei der Arbeit kennengelernt. Joachim Kaiser, gerade erst als Koch des Jahres ausgezeichnet, stand auf der Terrasse und bot ein hervorragendes Dry Aged Beef an. Direkt daneben gab es die original Kebben-Wurst frisch vom Grill. „Der tut wirklich Fleisch rein“, machte Christopher Wilbrand seine Gäste neugierig auf die Currywurst von Willi Kebben aus Mönchengladbach. Normalerweise auf Kirmesplätzen vertreten, kam die Wildschweinwurst Thüringer Art mit der extra scharfer Soße auch bei den Sternschnupperern gut an.

Für die Schleckermäulchen gab es gleich zwei Dessertstationen:  Alejandro Wilbrand bot eine Kaffee-Kardamon-Kapsel mit Zuckerwatte und Erdbeersorbet. Gregor Marx verblüffte mit einer Kreation aus dreierlei Passionsfrucht, Kaffee, Zimtblüte, süßem Anis und Mascarpone.

Es gab zwei Dessertstationen.

Es gab zwei Dessertstationen.

„Wir wollen Berührungsängste mit der Sterneküche abbauen.“

Dass erstmals die gesamte Post den Gästen offenstand, gab der Veranstaltung einen neuen Dreh. Denn der Gladbacher  Künstler Manfred Hartmann, dessen Tochter Andrea Sous-Chefin in der Post ist, zeigte auf allen Etagen eine Auswahl seiner Werke. Hartmann genoss die kreative Atmosphäre im Haus, aber auch die Möglichkeit, „mal Dinge zu probieren, die ich noch nie gekostet habe“, wie er offen zugab. Der Stand mit frischen Austern war sein Ziel, Vorbereitung auf eine Reise in die Bretagne, die er mit seiner Frau Edith machen möchte.

„Genau darum geht es uns beim Sternschnuppern“, sagte Organisator Klaus Lawrenz, „wir wollen Berührungsängste mit der Sterneküche abbauen.“

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