GewerbeplanNaturschutzverein lehnt Ansiedlung in Sülzaue entschieden ab

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In den Sülzauen zwischen Fluss (l.) und Landstraße möchte die Stadt Overath ein Gewerbegebiet einrichten.

In den Sülzauen zwischen Fluss (l.) und Landstraße möchte die Stadt Overath ein Gewerbegebiet einrichten.

Overath/Rösrath – Knapp drei Monate nach dem Bekanntwerden der Pläne, in der Sülzaue bei Untereschbach ein drei Hektar großes Gewerbegebiet zu entwickeln, hat sich jetzt der Bergische Naturschutzverein (RBN) scharf dagegen ausgesprochen, die „größte verbliebene zusammenhängende Auenlandschaft an der Sülz zu zerstören“.

In einem offenen Brief an Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) nennt Vorsitzender Mark vom Hofe zehn Punkte, die aus Sicht des RBN-Vorstandes gegen den Erschließungsplan sprechen.

Der Naturschützer weist darauf hin, dass die „Besonderheit der betroffenen Landschaft“ keineswegs „nur akademisch von Bedeutung“ sei, sondern das Areal „ganz profan“ auch der im Umland wohnenden Bevölkerung als ein „ganz wesentliches Naherholungsgebiet“ diene.

Mark vom Hofe: „Wir fragen uns, wie dem einfachen Bürger die Schutzwürdigkeit von Natur und Landschaft erklärt werden kann, wenn die eigene Kommune ebendiese Landschaft als reines Spekulationsobjekt betrachtet und nach Belieben vernichtet.“

Zudem diene die Sülzaue seit „ewigen Zeiten der Hochwasserretention“. Unter anderem bewahre sie flussabwärts gelegene Siedlungsflächen in Hoffnungsthal und Rösrath vor massiven Hochwasserschäden.

Diesen Retentionsraum einzuengen sei „völlig unverantwortlich und angesichts der Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre in vielen Teilen Deutschlands auch überhaupt nicht zu vermitteln“.

Auch wäre eine Bebauung angesichts des in der Talaue hoch anstehenden Grundwassers und der Überflutungsgefahr nur unter „gewaltigen Sicherungsmaßnahmen“ machbar, was neue Eingriffe in den Bodenhaushalt nach sich zöge. Überdies handele es sich bei dem Gebiet um einen „gewachsenen Rotwild-Wechsel“.

Aufgrund der vielen Gespräche, die der Verein in den vergangenen Wochen geführt habe, greife der RBN bereits jetzt in die Diskussion ein und warte nicht erst die Einleitung des offiziellen Bauleitplanverfahrens ab.

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