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LuftreinhalteplanErste Umweltzone in Rhein-Berg in Overath geplant

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Eine Umweltzone soll für sauberere Luft in Bergisch Gladbach sorgen. 

Overath – Jetzt kommt sie wohl doch, die Umweltzone für Overath: Die Kölner Bezirksregierung wird die Einrichtung dieser umstrittenen Umweltschutzmaßnahme für die Kernstadt von Overath nun doch auf den Weg bringen, um zu versuchen, damit die Belastung der Atemluft mit Stickstoffdioxid weiter zu vermindern.

Es wäre die erste im Rheinisch-Bergischen Kreis. Bei einem Projektgruppentreffen habe die Bezirksregierung angekündigt, die Zone bei der Fortschreibung des Luftreinhalteplans vorzuschlagen, sagte der Overather Beigeordnete Bernd Sassenhof (FDP).

Zu dem zweistündigen Treffen am Donnerstagabend im Kulturbahnhof hatte die Bezirksregierung Köln Vertreter der Stadt, Polizei, Landesbetrieb Straßen, die Verkehrsgesellschaften sowie Wirtschafts- und Umweltverbände eingeladen.

Nur schadstoffarme Fahrzeuge gestattet

Laut offizieller Definition ist eine Umweltzone (auch: Niedrig-Emissions-Gebiet) ein Gebiet, in dem der Betrieb von nicht als schadstoffarm gekennzeichneten Kraftfahrzeugen verboten ist – was der Verbesserung der lokalen Luftqualität dienen soll. Daneben gibt es den Begriff der Null-Emissions-Zone (NEZ), in der zum Beispiel nur Elektrofahrzeuge erlaubt sind. Stand Juni 2016 gibt es in Deutschland 54 Umweltzonen. In 53 davon sind nur Fahrzeuge mit grüner Plakette zulässig. In die Umweltzone Neu-Ulm darf man noch mit gelber Plakette einfahren. (nie)

Deutlich über EU-Grenzwert

In Sachen Luftreinhaltung steht die Bezirksregierung unter Druck: In Overath hat sich die Belastung mit Stickstoffdioxid in den vergangenen Jahren zwar verringert, sie liegt mit 45 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft aber immer noch deutlich über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm.

„Pro Zunahme der NO2 -Belastung um zehn Mikrogramm pro Kubikmeter muss mit einem Anstieg der Häufigkeit von Bronchitissymptomen oder des Auftretens von Bronchitis um zirka zehn Prozent gerechnet werden“, heißt es im aktuellen Luftreinhalteplan der Bezirksregierung.

Als weitere mögliche Maßnahme wurde gestern laut Sassenhof im Kulturbahnhof über eine verstärkte Förderung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs gesprochen. Insbesondere Schüler sollten zu einem umweltfreundlichen Verhalten motiviert werden, auf dass sie etwa Schülerbusse benutzten beziehungsweise ihre Eltern fragten, ob diese sie denn wirklich bis auf den letzten Meter an die Schule heranfahren müssten, sagte Overaths Beigeordneter.

Weiteres Potenzial für Schadstoff-Verminderungen sah die Runde in der Förderung des Radverkehrs (Agger-Sülz-Radweg). Sassenhof sagte weiter, dass seines Erachtens auch für den Fall, dass eine Umweltzone in Overath eingerichtet werde, die vorhandenen etwa 60 Ausnahmegenehmigungen für Overather Unternehmen fortgeschrieben werden sollten.

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