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Staus in Rhein-BergDiese Maßnahmen könnten aus dem Verkehrschaos führen

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Rhein-Berg – Wer am Montagmorgen Verkehrsnachrichten gehört hat, der konnte nur noch mit dem Kopf schütteln: 15 Kilometer zäh fließender Verkehr zwischen Overath und Köln, 15 Kilometer Stau zwischen Rösrath und Köln. Auch die Ausweichstrecken waren dicht –  der mittlerweile ganz normale Wahnsinn im Berufsverkehr an einem Wochentag.Nur ein paar Stunden später saßen  CDU und Grüne aus Köln  sowie ihre Parteikollegen aus Rhein-Berg  in einem Besprechungsraum in Dellbrück und stellten der Presse ein Konzept vor, wie man den Verkehrsinfarkt  abwenden will.

Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte der Kommunalpolitik wollen die Parteien, die im Kölner Stadtrat beziehungsweise im Kreistag Rhein-Berg die Mehrheiten stellen, zusammenarbeiten. In einem „interkommunal abgestimmten Maßnahmenkatalog zur Optimierung der Pendlerverkehre“ fordern sie eine Fülle von Maßnahmen. Der Schwerpunkt wird auf dem Versuch liegen, weitaus mehr Menschen als bisher  zu einem Umsteigen auf Busse und Bahnen zu bringen.  Auch der Radverkehr soll gefördert werden.

Konkret  geht es  um:

  • den  Bau eines durchgängig zweiten Gleises für die S 11 (Bergisch Gladbach-Köln Hbf),
  • Schnellbuslinien  aus den Bereich Herkenrath/Spitze  zur Linie 1 nach Bensberg,
  • Zubringerdienste (Bus) aus dem Raum Wermelskirchen/Burscheid, 
  • Ausweitung von Parkplätzen an allen Bahnhöfen, insbesondere an den Haltestellen   Gladbach, Duckterath und Dellbrück,
  • Verlängerung der KVB-Linien 3 und/oder 18 über Köln-Thielenbruch hinaus nach Bergisch Gladbach,
  • Optimierung  der RB 25 inklusive Haltepunkt in Vilkerath.

„Wir müssen die Probleme regional angehen“, sagte CDU-Kreisparteichef Rainer Deppe. „Und dabei müssen wir den Umstand nutzen, dass wir derzeit im Kölner Stadtrat und im Kreistag Rhein-Berg die gleichen politischen Verhältnisse haben“, ergänzte der  Kölner Bezirksbürgermeister Hans-Werner Bartsch (CDU). Ursula Ehren, Sprecherin der Grünen Rhein-Berg,  gab die Devise aus, dass  man neben allen kurzfristigen Maßnahmen, die sich anböten, auch langfristige Ziele im Auge haben müsse. Und so fand auch die Idee, die Straßenbahnlinie 1 bis Moitzfeld, Herkenrath oder sogar bis Spitze auszubauen, einen Platz im Forderungskatalog von CDU und Grünen.

Das gesamte Papier wird nun als Antrag in den beiden kommunalpolitischen Gremien eingebracht. Natürlich stellt sich da auch die Frage nach der Finanzierbarkeit.  CDU und Grüne gehen davon aus, dass es zum Beispiel in Düsseldorf  einen starken Eindruck hinterlässt, wenn die Verkehrsprobleme im rechtsrheinischen Raum nun erstmals dafür sorgen, dass Köln und Bergisch Gladbach politisch an einem Strang ziehen wollen.

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