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VerkehrDiese fünf Brücken im Bergischen müssen neu gebaut werden

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An der Brücke der Regionalbahnstrecke in Vilkerath haben die Arbeiten bereits begonnen.

An der Brücke der Regionalbahnstrecke in Vilkerath haben die Arbeiten bereits begonnen.

Rhein-Berg – Rhein-Berg. Bei maroden Brücken haben die meisten derzeit sofort die Autobahnbrücke bei Leverkusen vor Augen.

Doch nicht nur viele Straßenbrücken an Rhein und Ruhr sind in schlechtem Zustand, auch bei der Bahn gibt es entsprechende Probleme.

So sind landesweit von den mehr als 4000 Eisenbahnbrücken rund 265 (Stand: Ende 2014) in einem so schlimmen Zustand, dass eine Reparatur nicht mehr lohnt, ein Ersatz dringend gebaut werden muss.

Viele dieser betroffenen Bauwerke sind dabei ziemlich unscheinbar, oftmals sind es nur wenige Meter breite Straßenüberführungen, durch die gerade einmal ein Auto passt.

Vier Schadenskategorien

Die Bahn selbst hat ihre Brücken bei einer bundesweiten Überprüfung in vier Kategorien eingeteilt, von „keine Schäden“ bis hin zur Kategorie 4. Die bedeutet: Eine Reparatur lohnt sich wirtschaftlich nicht mehr.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind auf den beiden Bahnstrecken immerhin fünf der Bauwerke als Kategorie 4 ausgewiesen: drei auf der Strecke der RB 25, zwei in Bergisch Gladbach auf der Strecke der S 11.

Weil die Bahn keine Straßennamen herausgab, war anfangs „Lauf- und Detektivarbeit“ nötig. Für Hoffnungsthal hieß es etwa: Streckennummer 2655 (die RB 25 bis Overath) und Streckenkilometer 16,0, +76. Wer auf dem Hoffnungsthaler Bahnhof steht und in Richtung Overath blickt, kann das Schild mit der 16 sehen.

Die gute Nachricht: Für alle Bauwerke plane die Bahn, sie in den nächsten Monaten oder in wenigen Jahren zu ersetzen, erklärte ein Bahnsprecher auf Nachfrage. Die schlechte Nachricht: Auf der Strecke der S11 wird es ein paar Jahre länger dauern. Hier ist die Erneuerung „nach derzeitigem Stand ab 2025 geplant“, so der Sprecher.

Betroffen auf der S-11-Strecke sind zwei ziemlich kleine Überführungen. Es sind die Brücken über die Franz-Hitze-Straße nahe des Haltepunktes Duckterath sowie die Straßenüberführung an der Buchholzstraße.

Deutlich weiter ist die Bahn dagegen in Overath-Vilkerath. Hier wird bereits seit mehreren Wochen an der betroffenen Überführung „Am Aggerhof“ gearbeitet, die Inbetriebnahme der neuen Überführung ist noch in diesem Monat geplant.

Die beiden anderen betroffenen Brücken der Kategorie 4 liegen auf Rösrather Gebiet, zum einen in Kleineichen in Höhe des Möbelzentrums An der grünen Furth, dazu kommt ein weiteres marodes Bauwerk an der Lüghauser Straße direkt neben dem Hoffnungsthaler Bahnhof.

Während die Arbeiten zur Erneuerung der Brücke in Hoffnungsthal erst 2025 beginnen sollen, ist die Maßnahme in Kleineichen für das Jahr 2019 geplant. Die Bahn betont unterdessen, auch bei den Brücken der Kategorie 4 sei die Sicherheit derzeit nicht gefährdet.

Erhebliche Schäden

Nach dem Stand der Untersuchung von 2014 waren von den 4384 Eisenbahnbrücken in Nordrhein-Westfalen 265 in der Kategorie 4, weitere 1658 Brücken wiesen erhebliche Schäden auf, die aber noch zu reparieren waren. Ganze 15 Brücken an Rhein und Ruhr waren bei der Untersuchung ohne Schäden. (tf)

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