Zum nächsten FahrplanwechselIn Rhein-Berg soll es mehr Busfahrten geben

Lesezeit 3 Minuten
Einen durchgängigen kundenfreundlichen Takt von 6 bis 21 Uhr soll es ab 2018 auf Rhein-Bergs Haupt-Buslinien geben.

Einen durchgängigen kundenfreundlichen Takt von 6 bis 21 Uhr soll es ab 2018 auf Rhein-Bergs Haupt-Buslinien geben.

Rhein-Berg – Um 21 Uhr im Supermarkt einkaufen zu gehen, ist heute längst auch auf dem Land möglich. Der letzte Bus ist dann aber in der Regel weg. Auch mancher Berufspendler bedauert, dass die Hauptverkehrszeit auf den Buslinien in Rhein-Berg in der Regel um 18 Uhr endet, danach nur noch wenige Busse fahren. Das soll sich jetzt ändern.

Bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember wollen die Politiker im Kreis das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Rhein-Berg deutlich ausbauen und unter anderem die Hauptverkehrszeiten auf den Hauptachsen im rheinisch-bergischen ÖPNV-Netz bis 21 Uhr ausdehnen.

Das letzte Wort hat der Kreistag

In einer Sondersitzung hat der Verkehrsausschuss des Kreises am Mittwochabend auf Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen einstimmig beschlossen, konkrete Struktur- und Qualitätsverbesserungsmaßnahmen für den ÖPNV zum Fahrplanwechsel im Dezember erarbeiten zu lassen. Die Kreisverwaltung wird den Kreispolitikern nun konkrete Vorschläge präsentieren, über die dann entschieden wird. Das letzte Wort hat dann der Kreistag. „Wir vollziehen heute einen Paradigmenwechsel von einem, nachfrageorientierten ÖPNV zu einem angebotsorientierten“, sagte Dezernent Gerhard Wölwer.

Was das konkret für einzelne Buslinien bedeutet, werden seine Mitarbeiter in den kommenden Wochen als Vorschlag erarbeiten. Fest steht aber laut Verwaltung: Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen haben sich aufgrund geänderter Ladenöffnungszeiten, flexiblerer Arbeitszeiten und ausgedehnter Schulzeiten deutlich verändert. Daher soll die Hauptverkehrszeit mit dicht getakteten Busverbindungen, die bislang von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 18 Uhr galt, künftig montags bis freitags durchgängig von 6 bis 21 Uhr gelten (samstags von 8 bis 21 Uhr und sonntags von 9 bis 21).

Es sollen mehr Fahrten angeboten werden

Damit sollen auf den Hauptachsen des ÖPNV-Netzes, das heißt laut Kreis vom Mittelpunkt einer Gemeinde in das nächste Oberzentrum, deutlich mehr Fahrten angeboten werden. Eine solche Hauptachse wäre beispielsweise die Route von Kürten-Mitte nach Bergisch Gladbach. Noch offen ist, was der Ausbau des ÖPNV-Angebots kosten würde. Die Kreisverwaltung will der Politik daher im Juni eine erste Kostenschätzung vorlegen. Wie die neuen Angebote ankommen, soll dann nach zwei Jahren überprüft werden. Nach stichprobenartigen Zählungen in Bussen soll dann die Entscheidung getroffen werden, ob die Angebote dauerhaft bestehen bleiben können.

Aus den Reihen der Antragsteller begrüßte Christopher Schiefer im Verkehrsausschuss das kurzfristige, stufenweise Vorgehen, um die Qualitätsverbesserung zu erreichen. Als „Schritt in die richtige Richtung“ lobte Friedhelm Weiß von den Grünen die Planungen. „Wir sehen das als Machbarkeitsstudie“, äußerte sich Werner Conrads von den Freien Wählern und betonte, dass über die Finanzierung natürlich noch gesprochen werden müsse.

Zorn bezeichnet Ausbau als „Quantensprung für den ÖPNV“

Auch über die Frage, welche Strecken als Hauptachsen zu werten seien, müsse im einzelnen noch diskutiert werden, machte SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn deutlich. Gleichwohl bezeichnete er das Ausbauprogramm als „Quantensprung für den ÖPNV“. Wichtig sei es dabei, auch auf die Anschlüsse an andere Verkehrsmittel, etwa die Regionalbahn 25 zu achten.

Eine Spitze gegen die Antragsteller angesichts des jetzt vorgelegten Tempos konnte er sich nicht verkneifen: Bis zur Einführung des Nachtbusses habe man seinerzeit eine Legislaturperiode gebraucht. „Wir freuen uns, dass sich da in Ihrer Fraktion offenbar seitdem einiges bewegt hat.“

Rundschau abonnieren