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„Ich hatte Panik“35-Jährige berichtet von brutalem Überfall in Brühl

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Symbolbild

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Brühl – Die schrecklichen Eindrücke werden der 35-jährigen Brühlerin, die in der Nacht zum Mittwoch Opfer eines brutalen Überfalls geworden ist, vermutlich noch lange verfolgen. Sie wurde gegen 0.15 Uhr auf dem Verbindungsweg zwischen dem Bahnhof und dem Parkplatz Belvedere niedergeschlagen und ausgeraubt.

„Ich war in Köln aus und bin vom Hauptbahnhof nach Brühl gefahren“, berichtet die 35-Jährige. Von dort wollte sie durch die Stadt nach Hause (Brühl-West) gehen. „Ich trug Kopfhörer und hörte Musik, als kurz vor dem Parkplatz Belvedere in Höhe der Boule-Anlage drei Männer aus dem Gebüsch sprangen. Einer sagte »Handtasche her« und schlug mir sofort ins Gesicht“, erzählt sie. Sie sei so überrascht gewesen, dass sie zunächst nicht verstanden habe, was los war. „Dann sah ich das Messer in seiner Hand.“

Erniedrigende Erfahrung

Nach dem zweiten Schlag, der sofort nach dem ersten folgte, ging die Frau zu Boden. Nase und Lippe bluteten, ein Zahn war abgebrochen. „Es ging alles blitzschnell“, erinnert sich die 35-Jährige. Es sei erniedrigend gewesen, auf dem Weg zu liegen, während einer der Männer die Handtasche und ein anderer das Handy nahm. „Ich hatte Panik, dass noch mehr passieren könnte.“

Doch die Täter liefen mit der Beute in Richtung Innenstadt davon. Neben der Geldbörse mit EC-Karte sind Schlüssel und Papiere weg. Die Polizei schickte zwei Streifenwagen los. Doch die Täter wurden bislang nicht gefunden. Die Verletzte wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Zuhause ließ die Familie zunächst alle Schlösser auswechseln.

In Zukunft will die 35-Jährige nicht mehr bei Dunkelheit zu Fuß vom Bahnhof nach Hause gehen. „Entweder fahre ich mit dem Taxi oder direkt mit der Bahn zur Haltestelle Brühl-Mitte“, sagt die Mutter zweier kleiner Kinder. Kopfhörer wird sie nicht mehr tragen. „Man hört die Umgebung nicht. Ich war total überrascht, als die Männer vor mir standen. Sonst wäre ich vermutlich weggerannt“, berichtet die Brühlerin, die sich aufgrund ihrer Judo- und Aikido-Kenntnisse eigentlich zu wehren weiß.

Sie ist sich in einer Sache sicher: „So wie die Täter aufgetreten sind, war das nicht ihr erster Überfall. Die lagen auf der Lauer und haben auf ein Opfer gewartet.“

In den nächsten Tagen muss das Raubopfer nochmals zur Polizei. Dort soll sie die Foto-Kartei durchschauen. Vielleicht erkennt sie einen der Täter wieder.

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