NoppenbelagDie Schadstoffquelle der Brühler Grundschule liegt im Fußboden

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Viele besorgte Eltern waren zur Informationsveranstaltung wegen der Belastung der Raumluft in der Badorfer Gemeinschaftsgrundschule gekommen. Ursache für die Schadstoffe in der Luft soll ein Noppenbelag sein.

Viele besorgte Eltern waren zur Informationsveranstaltung wegen der Belastung der Raumluft in der Badorfer Gemeinschaftsgrundschule gekommen. Ursache für die Schadstoffe in der Luft soll ein Noppenbelag sein.

Brühl-Badorf – Der Grund für die erhöhte Konzentrationen von Flammschutzmitteln, Weichmachern und Schwermetallen im Hausstaub der Gemeinschaftsgrundschule in Badorf ist ermittelt. Im Oktober 2016 hatte die Leiterin der Grundschule, Kristina König, aufgrund der Erkrankung zweier Lehrkräfte und eines Kindes um eine Schadstoffprüfung gebeten.

Ursache sind PVC-Noppen

Erste Hinweise auf Schadstoffe in der Raumluft lagen bereits im Dezember vor. Am Freitagabend gaben Bürgermeister Dieter Freytag und der Diplom-Biologe Tom Berkefeld bei einer Informationsveranstaltung in der Grundschule Untersuchungsergebnisse der Materialproben bekannt: „Die Hauptquelle der ermittelten Schadstoffe kommt aus dem Fußbodenbelag“, so Berkefeld. Dabei handele es sich um einen PVC-Noppen-Bodenbelag, der in den betreffenden Klassenzimmern und in den Fluren ausgelegt sei.

Berkefeld erläuterte, dass die Schadstoffe durch Abrieb der Schuhe in die Raumluft gelangt seien. Flammschutzmittel seien zudem in den speziellen Putzmitteln enthalten, mit denen die Klassenräume gereinigt werden.

Bausubstanz genauer untersuchen

„Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse ist eine Gefährdung von Schülern, Lehrern und Mitarbeitern jedoch ausgeschlossen“, beruhigte Dr. Franz-Josef Schuba, Leiter des Gesundheitsamtes des Rhein-Erft-Kreises die Eltern.

Die bisher gemessenen Dosierungen könnten nicht dazu führen, dass Kinder, Lehrer und Angestellte Schaden nehmen. Trotzdem gelte es jetzt, die Bausubstanz noch sehr viel genauer zu untersuchen. Beigeordneter Gerd Schiffer war es anschließend, der die Maßnahmen vorstellte, die nun getroffen werden. „Der Boden kommt komplett raus, mit dem Klebstoff“, versicherte er den Eltern. Ab sofort solle zudem das bisher verwendete Putz- beziehungsweise Versiegelungsmittel nicht mehr eingesetzt werden.

Als weitere Maßnahme gab er bekannt, dass die Öffnungen zum Dachboden der Schule luftdicht geschlossen werden. Schiffer geht zurzeit davon aus, dass die Klassenräume nach den Osterferien wieder zur Verfügung stehen.

Kehrdienst war großes Thema

Wie die Schulpflegschaftsvorsitzende Sandra Borges erklärte, sei auch der Kehrdienst der Kinder in der Elternschaft ein großes Thema gewesen. Vereinbart wurde, dass dieser Kehrdienst nicht eingestellt, sondern nur vorübergehend ausgesetzt werden soll.

Weitere Materialuntersuchungen sollen folgen. Wie Freytag erläuterte, werden die Eltern über die Ergebnisse der Raumluftproben per Elternbrief auf dem Laufenden gehalten. Möglich seien aber auch weitere Informationsveranstaltungen. Geplant ist darüber hinaus, einen runden Tisch zum Thema „Schadstoffe an Kitas und Schulen“ einzurichten.

Informationen sind zudem auf der Internetseite der Stadt Brühl veröffentlicht. Weitere Fragen beantwortet die Fachbereichsleiterin für Schule und Sport im Rathaus Brühl, Marlene Weiskopf, telefonisch unter 02232/793940.

www.bruehl.de

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