Unruhe im KollegiumAuffällige Schadstoff-Konzentrationen in der Grundschule Badorf

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In einem Gebäude der Gemeinschaftsgrundschule in Badorf sind Weichmacher und Flammschutzmittel entdeckt worden. Derzeit werden Flure und Räume täglich besonders gründlich gereinigt.

In einem Gebäude der Gemeinschaftsgrundschule in Badorf sind Weichmacher und Flammschutzmittel entdeckt worden. Derzeit werden Flure und Räume täglich besonders gründlich gereinigt.

Brühl-Badorf – Viele Eltern der Kinder, die die Gemeinschaftsgrundschule Badorf besuchen, sind verunsichert. Nach den Weihnachtsferien brachten die Schüler ein Schreiben der Stadt Brühl mit nach Hause. In zehn Zeilen wurden die Eltern darüber informiert, dass auffällige Schadstoff-Konzentrationen in einem der drei Gebäude der Grundschule nachgewiesen worden seien. Unter anderem handelt es sich um Flammschutzmittel und Weichmacher.

Ein Baubiologe habe in dem Gebäude gemessen, heißt es auf Anfrage von der Pressestelle der Stadt. „Die ermittelten Werte lagen zwar über den Richtwerten, jedoch unterhalb vorgegebener Grenzwerte.“ Dabei nehme die Konzentration vom Dachgeschoss zum Erdgeschoss hin ab.

Unruhe im Kollegium

Im vergangenen Herbst waren zwei Erwachsene und ein Kind erkrankt, die sich regelmäßig in der Schule aufhalten. Im Oktober ist daraufhin im Schulkollegium diskutiert worden, ob Schadstoffe die Erkrankungen ausgelöst haben könnten. Aus Datenschutzgründen möchte die Stadtverwaltung die Erkrankungen beziehungsweise die Symptome nicht näher benennen.

„Obwohl der Nachweis eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen dem Ausbruch der Krankheiten und einer eventuellen Schadstoffbelastung in dem Gebäudeteil nicht erbracht werden kann, hat der Schulträger das Anliegen der Schulleitung zum Anlass genommen, in Absprache mit dem zuständigen Gebäudemanagement eine Staubmessung vorsorglich durchführen zu lassen“, heißt es in der Erklärung der Stadtverwaltung. Am 21. Dezember bekam die Stadt die Ergebnisse der Messungen. Der Baubiologe spricht darin von einer Schadstoffquelle, die entfernt werden sollte.

Das soll geschehen, indem die Schule täglich akribisch gereinigt wird. Die Flure und Klassenräume in dem betroffenen Gebäudetrakt werden jeden Tag nass durchgewischt. Weitere Maßnahmen seien laut dem Sachverständige nicht erforderlich.

Die Flure sind leer geräumt, die Böden, auch in Unterrichtsräumen, sind frei. Jeden Tag kommt die Putzkolonne und kümmert sich darum, dass kein Fleck auf dem Boden trocken bleibt. Am 17. Januar sollen weitere umfangreiche Kontrollmessungen stattfinden. Dann wird sich herausstellen, ob weiterhin Schadstoffe nachgewiesen werden oder ob die Quelle inzwischen beseitigt worden ist.

Sollten die Untersuchungen ergeben, dass nach wie vor Schadstoffe vorhanden sind, wird die Stadt erneut aktiv. „Sofern sich eine Schadstoffquelle zeigen sollte, werden unverzüglich Maßnahmen eingeleitet, diese zu beseitigen“, heißt es.

Flammschutzmittel und Weichmacher finden sich auch im Staub, heißt es in der Forschung. Nach Angaben von Fachleuten können die Chemikalien beispielsweise aus Farben, Lacken, Kunststoffen und imprägnierten Stoffen stammen. Weichmacher werden unter anderem in Baustoffen vor allem in der Inneneinrichtung verwendet.

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