ExpansionBäckerei Schneider erweitert Betrieb in Elsdorf

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Die Filialbäckerei Schneider erweitert an der Humboldtstraße ihre zentrale Backstube.

Die Filialbäckerei Schneider erweitert an der Humboldtstraße ihre zentrale Backstube.

Elsdorf – Ein mächtiges Betonskelett wächst zurzeit an der Humboldtstraße aus der Erde. Es soll bis Jahresfrist die neue Backstube der Filialbäckerei Schneider werden, in dem künftig zentral die Produkte für die 112 Filialen hergestellt werden.

Expansion durch leichte Umsatzsteigerungen

Willi Kühne, einer der drei Geschäftsführer begründet den zusätzlichen Platzbedarf für die Bäcker und Konditoren mit der Expansion des Filialnetzes und leichten Umsatzsteigerungen in den Verkaufsstellen.

Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen mit den Planungen begonnen, im November begann die Bautätigkeit im Gewerbegebiet Oststraße. Das Backhaus wird auf zwei Etagen mit einer zusätzlichen kleinen Lageretage 4400 Quadratmeter Fläche bieten. Es erweitert das bestehende Betriebsgebäude, das 2600 Quadratmeter groß ist. „Die Räumlichkeiten sind zu klein geworden“, sagt Kühne. Zudem wolle man die Produktion auf einem Standort zusammenziehen.

Betriebsstätte im Gewerbepark bei Paffendorf wird aufgelöst

Zurzeit wird auch im Gewerbepark Bergheim bei Paffendorf auf 2200 Quadratmetern Brot gebacken. In der Betriebsstätte, die Schneider vor fünf Jahren mit der Übernahme der Glockenbäckerei miterworben hat, soll im nächsten Jahr nach Fertigstellung der neuen Backstube nicht mehr gearbeitet werden. „Alle Mitarbeiter werden nach Elsdorf umziehen, das Gebäude werden wir vermutlich danach verkaufen“, sagt Kühne.

Brotbacken nach alten Traditionen

In Produktion und Auslieferung in Elsdorf und Bergheim arbeiten zurzeit 95 Mitarbeiter. Insgesamt sind bei Schneider 560 Mitarbeiter beschäftigt, davon 20 in der Verwaltung, rund 450 in den Filialen.

Wilhelm Schneider gründete das Unternehmen 1901 in der Etzweiler Waldstraße, wo er in einem Steinofen Schwarzbrot backte. Mit dem Kutschenwagen brachte er sein Brot an die Kundschaft. Später entstand eine größere Backstube, ein Lebensmittelladen, in dem auch Briketts verkauft wurden, und eine Getreidemühle in der Buirer Straße.

Backwaren, Lebensmittel und Briketts verkaufte Wilhelm Schneider zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts im Geschäft (r.) in Etzweiler.

Backwaren, Lebensmittel und Briketts verkaufte Wilhelm Schneider zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts im Geschäft (r.) in Etzweiler.

Drei seiner Söhne erlernten das Handwerk des Vaters. Adolf übernahm 1951 den elterlichen Betrieb, Josef errichtete im selben Jahr am Elsdorfer Mausweg eine Bäckerei, in der täglich 90 Brötchen, bis zu 80 Brote und 50 Hefeteilchen über die Ladentheke gingen, sowie Kuchen und Torten auf Bestellung.

Josef Schneiders Sohn Hans-Josef begann 1968 mit der Einrichtung von Filialen im Kreis und im Kölner Westen. 1998 entstand die moderne Produktionsstätte an der Daimlerstraße, an deren Rückseite zur Humboldtstraße jetzt erweitert wird. Vor zehn Jahren verkaufte Hans-Josef Schneider das Unternehmen, das damals 27 Verkaufsstellen unterhielt, an André Kunkel, Jörg Aprath und Willi Kühne, die die Geschäfte der GmbH seitdem gemeinsam führen. Vor fünf Jahren übernahm das Trio die Glockenbäckerei mit 29 Filialen und der zentralen Backstube in der Bergheimer Kopernikusstraße und expandierte weiter mit Filialen im Rheinland.

Neue Arbeitsplätze in Sicht

„Wir werden eventuell moderat weitere Mitarbeiter einstellen“, stellt der Geschäftsführer in Aussicht. Schließlich soll auch das Filialnetz in kleinen Schritte ausgebaut werden. „Etwa drei neue Verkaufsstellen wollen wir pro Jahr neu eröffnen“, sagt Kühne.

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