SchließungZu geringe Schülerzahlen bedrohen den Erhalt der Förderschule erneut

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Der Martin-Luther-Förderschule an der Desdorfer Straße droht erneut die Schließung.

Der Martin-Luther-Förderschule an der Desdorfer Straße droht erneut die Schließung.

Elsdorf – Die Fortführung der Martin-Luther-Förderschule sei seit dem Schuljahresbeginn 2015 „rechtswidrig“. Seit zwei Jahren werde die erforderliche Schülerzahl unterschritten, teilt die Bezirksregierung mit. Dennoch bleibt der Schulträgerverband der Städte Elsdorf und Bedburg wie im vergangenen Jahr bei seiner Ablehnung der Schließung.

Aktuell besuchen 104 Schüler die Förderschule mit Schwerpunkt Lernen, im nächsten Schuljahr werden es 86 Schüler sein. Erforderlich nach Landesrichtlinie sind jedoch 144 in Primar- und Sekundarstufe I. Ein Grund für den Schwund ist die Inklusion. Viele förderwürdige Schüler sollen, wenn die Eltern dies wünschen, in Regelschulen unterrichtet werden.

Fusion könnte für Verbesserung sorgen

Als Alternativen zur Schließung zeigt die Bezirksregierung dem Schulzweckverband mehrere Möglichkeiten auf: Bei einer Beschränkung auf die Sekundarstufe I und Aufgabe der Primarstufe (in Elsdorf zurzeit sieben Kinder) würden lediglich 112 Schüler benötigt, die jedoch auch nicht zu erreichen sind – nicht zuletzt deshalb, weil die Bergheimer Helen-Keller-Schule jahrgangsweise ausläuft. Bei einer direkten Schließung hätten von dort Schüler übernommen werden können. Gespräche mit der Stadt Bergheim als Träger blieben laut Bürgermeister Andreas Heller erfolglos.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Verbundbildung mit anderen Förderschulen. Dann würden 72 Schüler für den Fortbestand ausreichen. Dazu könnten zwei Förderschwerpunkte zusammengefasst werden. Dann könnte die Schule an der Desdorfer Straße mit der Berrendorfer Michael-Ende-Sprachförderschule fusionieren. Sie wird jedoch vom Kreis getragen, der sein Förderschulkonzept erst gegen Ende des Jahres verabschieden wird.

Kreisweiter Schulentwicklungsplan in Arbeit

Bei Ablehnung der Varianten droht die Bezirksregierung mit der „Anordnung der auslaufenden Auflösung“. Das heißt, dass keine neuen Eingangsklassen gebildet würden, die Schüler jedoch bis zu ihrem Abschluss in Elsdorf unterrichtet würden. Diese Anordnung sei bislang entgegen der Erlasslage nicht getroffen worden, weil der kreisweite Schulentwicklungsplan noch erarbeitet wird. Da jedoch nicht abzusehen sei, dass dieser zum nächsten Schuljahr umgesetzt werden könne, bestehe jetzt Handlungsbedarf.

Ihre Sorge haben die Eltern erneut vorgetragen. Unsichere schulische Zukunft für ihre Kinder, weitere Schulwege wohin auch immer, größere Klassen, ungewohnte Umgebung sind die Argumente.

Die Bezirksregierung muss jetzt mitteilen, ob sie die Drohung umsetzten wird und wo künftige Schüler, deren Eltern sich nicht für die Regelschule entschließen, unterrichtet werden sollen.

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