Antrag der SPDGesamtschule Weilerswist soll für Erftstädter Schüler erweitert werden

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Die Räume in der Friesheimer Förderschule sind ab dem Sommer frei.

Die Räume in der Friesheimer Förderschule sind ab dem Sommer frei.

Erftstadt/Weilerswist – Eine neue Wendung nimmt die Diskussion über eine Gesamtschule. Nachdem in der Nachbarkommune Weilerswist erst jüngst weitere Gespräche über eine Gesamtschulkooperation mit einer Zweigstelle in Friesheim abgelehnt wurden, kommt nun eine neue Offerte. Die SPD in Weilerswist beantragt, die dortige Gesamtschule zu erweitern, um ihren Fortbestand zu sichern.

Die Sozialdemokraten wollen, dass in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Bildung und Soziales am 6. Juli „Gespräche über eine mögliche Kooperation zur Erweiterung der Gesamtschule Weilerswist am Standort Weilerswist zum Zwecke der ausreichenden Beschulung der Schüler aus Weilerswist sowie aus Erftstadt“ beraten wird.

In einer Pressemitteilung begründete die SPD-Fraktion diesen Antrag und erklärt, warum, sie die Gespräche über eine Kooperation und eine Dependance in Friesheim abgelehnt hat: Zum einen sei in Erftstadt mehrheitlich die Gründung einer eigenen Gesamtschule nicht gewollt, und andererseits könne es bei zwei Standorten einer Gesamtschule zu erheblichen Schwierigkeiten im Schulalltag für Schüler und Lehrer kommen.

Friedrich Schulte, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion Weilerswist: „Wir dürfen die Stärkung unser Gesamtschule am Standort Weilerswist nicht aus den Augen verlieren. Jedes Jahr müssen Schüler aus Weilerswist und auch aus Erftstadt abgelehnt werden, weil die Kapazitäten der Gesamtschule Weilerswist bei weitem nicht ausreichen.“

Und SPD-Stadtverordneter Bernd Giesen fügt hinzu: „Es könnte uns auf der einen Seite gelingen, die Gesamtschule Weilerswist weiter auszubauen und das sehr gute schulische Angebot zu erweitern. Auf der anderen Seite könnte Erftstadt bei einer gleichzeitigen Kostenbeteiligung zum Beispiel an der Schülerbeförderung und der laufenden Kosten von einem Großteil der bei Neugründung einer solchen Schule anfallenden Kosten, entlastet werden.“

Skurriler Vorschlag

Die CDU in Weilerswist findet den Vorschlag skurril. Schon jetzt platze die Einrichtung für die 1200 Schüler aus allen Nähten. Am Standort der Schule gebe es keinen Platz für eine Erweiterung.

Im Erftstädter Schulausschuss wurden die Fraktionen über den Vorstoß aus der Nachbarkommune informiert. Gleichzeitig wies die Verwaltung darauf hin, dass der Schulentwicklungsplan bis 2020 gelte und alle bestehenden Schulen in Erftstadt erhalten bleiben sollten.

„Der Vorschlag aus Weilerswist hat uns überrascht“, so Schuldezernent David Lüngen. Nun müsse man abwarten, wie die Diskussion verlaufe, noch sei es zu früh, die Sache zu bewerten. Grundsätzlich sei jedoch klar, dass sich keine Kommune als Insel betrachten könne. „Wir haben eine regionale Schullandschaft.“

„Ich kann den Weilerswistern ihren Antrag nicht verdenken“, so SPD-Fraktionschef Bernd Bohlen. Doch wenn die Erftstädter bei einer stärkeren Mitnutzung der Gesamtschule in der Nachbarkommune auch noch zur Kasse gebeten würden, könnten sie auch gleich selbst bei sich die Schule einrichten. 32 Erftstädter Schüler würden in Weilerswist unterrichtet, der Bedarf liege bei über 100. Werde die gesamte Nachfrage in Weilerswist befriedigt, bringe das hiesige weiterführende Schulen in Bedrängnis, fürchtet Bohlen.

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