Ein Traum wird wahrLechenicher eröffnet Brauhaus „Blue Cat“ in Erftstadt

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Klaus und Sandra Keller arbeiten mit Bauunternehmer Janusch Schuchmilski (v.l.) an ihrem Traum von einer Brauerei.

Klaus und Sandra Keller arbeiten mit Bauunternehmer Janusch Schuchmilski (v.l.) an ihrem Traum von einer Brauerei.

Erftstadt-Lechenich – Manche träumen davon, einmal eine Kneipe zu eröffnen. Klaus Keller hat schon eine Weile den großen Wunsch, Bierbrauer zu sein. Er wird nun in der Lechenicher Schlossstraße Wirklichkeit, im ehemaligen Gebäude der Bäckerei Minten. Dort will Klaus Keller ein Brauhaus eröffnen.

Eigentlich ist der Lechenicher als Fernseh- und Eventregisseur tätig, er kümmert sich um Veranstaltungen großer deutscher Konzerne und setzt die WDR-Kabarettsendung „Stratmanns“ in Szene. „Ludger Stratmann hat mir absolut zugeraten, meinen Traum zu verwirklichen“, sagt Keller vergnügt.

„Er ist für mich ein Vorbild“

Der Kabarettist hat selbst ein Kneipentheater in Essen. „In seinem Mut ist er für mich absolut ein Vorbild“, so Keller. Seine eigene Leidenschaft für das Kochen und für gute Getränke führte den Regisseur in der Vergangenheit zu mancher Exkursion, unter anderem in ein Brauhaus. Das Erlernte probierte er danach am heimischen Herd in seinem Fachwerkhaus in Lechenich aus. Mit Nase und Zunge ein Rezept zu verfeinern, das mache ihm großen Spaß.

Als er hörte, dass die Bäckerei Minten ihren Betrieb schließen wird, sprach er die Familie an. „Viele kleine Brauereien siedeln sich in alten Backstuben an, weil die Anschlüsse dort bereits vorhanden sind“, hatte Keller erkannt. Nun steht der zukünftige Gastronom mit dem Bautrupp des Weilerswister Unternehmers Janusch Schuchmilski in den alten Bäckerei-Räumen. Die Einrichtung und die Theke sind längst verschwunden.

Bäckerei für zehn Jahre gepachtet

Klaus Minten und sein Sohn Christoph packen selbst kräftig mit an, um die letzten Bäckerutensilien wegzuräumen. „Es fällt mir schon schwer“, sagt Bäckermeister Theo Minten. Doch die neue Nutzung tröstet den 63-Jährigen, dessen Söhne nun in einer Bäckerei in Anstellung arbeiten. „Wenn ich jünger wäre, würde ich hier voll einsteigen“, lobt er Klaus Kellers Idee. Er hat die Räume für zehn Jahre gepachtet und fungiert als Bauherr.

Obwohl sich der zukünftige Gastraum noch im Rohbau befindet, hat er bereits Edelstahlkessel angeschafft und braut in der alten Backstube sein eigenes Bier, das bislang noch namenlos ist: „Kellerbier schließe ich aber aus“, sagt der angehende Gastwirt, „das ist schließlich ungefiltertes Bier“.

Klaus Keller will Helles brauen

Sein Bier wird ein Helles werden, den Hopfen bezieht er aus den USA, die Hefe aus Belgien. „Es soll eine blumige Note haben.“ Der Lechenicher hat sich in Österreich zum Bier-Sommelier weitergebildet. Statt Kneipenatmosphäre setzt er für den Gastraum auf modernen Lounge-Stil. In drei Monaten soll das „Blue Cat“, so der Name des Gastronomiebetriebs, eröffnet werden.

Doch schon auf dem Lechenicher Weihnachtsmarkt wird man sein Bier probieren können. „Wir machen Bierstacheln“, berichtet Klaus Keller geheimnisvoll. Auf dem Weihnachtsmarkt wird er heißen Stahl in das Getränk halten. „Dann fängt es an zu brodeln, der Zucker karamellisiert und steigt zur Schaumkrone auf. Die ist angenehm warm, und das Bier selbst bleibt kalt.“

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