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HauptausschussIn vier Liblarer Neubauten sollen zunächst Flüchtlinge wohnen

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Auf dem Grundstück, angrenzend an den Liblarer Rewe-Markt, sollen die neuen Häuser gebaut werden.

Erftstadt-Liblar – Einstimmig gab der Hauptausschuss grünes Licht grünes Licht für das Vorhaben der Verwaltung, in Liblar vier Wohngebäude für hundert Personen zu errichten. Der Wohnraum soll zunächst Asylsuchenden zur Verfügung gestellt werden.

Zustimmung des Stadtrates wird erwartet

Später, wenn die Wohnungen von dem Personenkreis nicht mehr benötigt werden, sollen sie öffentlich als Mietfläche am Markt angeboten werden. Der Stadtrat muss auf seiner Sitzung am kommenden Dienstag über das Vorhaben abschließend beraten, doch wird hier ebenfalls eine Zustimmung erwartet.

Die Grünfläche für die Neubauten befindet sich zwischen dem Friedhof und der Bebauung am Dechant-Linden-Weg. Im Osten stößt das Areal an den Parkplatz des Rewe-Supermarktes und im Westen an die Bundesstraße 265. Im Zusammenhang mit der Finanzierung des Bauvorhabens verwies die Verwaltung auf das Förderprogramm des Landes, das sehr attraktiv sei.

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Das Grundstück ist im Flächennutzungsplan als öffentliche Grünfläche dargestellt. Ursprünglich sollte hier der Liblarer Friedhof erweitert werden. Doch wegen rückläufiger Bestattungszahlen und weniger Platzbedarf ist eine Erweiterung nicht mehr geplant.

Damit auf der Fläche gebaut werden darf, muss das Areal laut Verwaltung allerdings auch von den Vorschriften des Landschaftsschutzes befreit werden. „Die dazu erforderlichen Zustimmungen der Bezirksregierung und der unteren Landschaftsbehörde wurden grundsätzlich in Aussicht gestellt“, betonte Bürgermeister Volker Erner. Dem Kreis als Bewilligungsbehörde stünden für dieses Jahr 15,1 Millionen Euro im Rahmen des Förderprogramms für den Wohnungsbau zur Verfügung.

Zweites größeres städtisches Vorhaben

Der geplante Neubau in Liblar wäre das zweite größere städtische Vorhaben dieser Art. Bereits im Februar hatten die Fraktionen beschlossen, an der Dirmerzheimer Landstraße ein Mehrfamilienhaus zu errichten, das zunächst von 30 Migranten genutzt werden soll. Im Wirtschaftsplan waren dafür 1,17 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.

In die Schaffung von günstigem Wohnraum zu investieren, sei grundsätzlich richtig, betont Alfred Zerres (Vorsitzender des Betriebsausschusses Immobilien). „Wir wollen bei der Schaffung von Wohnraum nachhaltiger werden, Platz soll längerfristig für mehr Menschen zur Verfügung stehen“, erläutert er.

Dies sei eine sinnvolle Alternative zur Errichtung von Wohncontainern für Zuwanderer. Allerdings sei bedenklich, dass die Stadt nun selbst verstärkt als Bauträger aktiv werden wolle. Schließlich sei die Verwaltung schon jetzt mit Arbeit überlastet. Sinnvoll sei stattdessen die Prüfung günstiger Investorenmodelle zur Realisierung der Bauvorhaben.

Erweiterung des Containerdorfs soll verschoben werden

Die Erweiterung des Containerdorfs für Flüchtlinge am Brabanter Weg in Lechenich sollte auf Vorschlag des Bürgermeisters bis auf weiteres verschoben werden. Hierzu haben die Fraktionen allerdings noch Beratungsbedarf, wie sich im Hauptausschuss zeigte. Ein möglicher Weg könnte sein, dass nach einem halben Jahr die Notwendigkeit für eine Erweiterung der Anlage erneut von der Verwaltung geprüft wird.

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