Immobilie in ErftstadtLechenicher Landesburg steht zum Verkauf

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Die Zukunft der Landesburg ist offen. Die Besitzer wollen den ehemaligen Sitz der Kölner Erzbischöfe verkaufen.

Die Zukunft der Landesburg ist offen. Die Besitzer wollen den ehemaligen Sitz der Kölner Erzbischöfe verkaufen.

Erftstadt-Lechenich – „Repräsentatives Schloss in zentraler Bestlage“, so heißt es in einer Anzeige der Immobilienmakler Engel und Völkers. Seit einigen Tagen steht die Lechenicher Landesburg zum Verkauf. Über den Preis und die Gründe für den Verkauf geben die Makler auf Anfrage keine Auskünfte. Die derzeitigen Eigentümer waren gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

20 Zimmer mit fünf Badezimmern

16.000 Quadratmeter Grundstück inklusive Schlosspark sowie 20 Zimmer mit fünf Badezimmern auf 733 Quadratmeter Wohnfläche umfasst das Angebot laut Anzeige. Die bewohnbaren Teile liegen in der Vorburg, die eigentliche Burg existiert nur noch als Ruine

Die Geschichte

Der Bau der  Landesburg Lechenich wurde  1306 vom Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg begonnen. Sie diente den Erzbischöfen als Residenz, um Gäste zu empfangen und Recht zu sprechen.

Die Burg wurde im 17. Jahrhundert von französischen Truppen  belagert und eingenommen. In der Folgezeit verfiel die Burg immer mehr. Der Dachstuhl wurde nicht mehr repariert, und die Decken stürzten ein. Im Jahr 1805 wurde es versteigert. Danach war das Anwesen  in Privatbesitz von verschiedenen Eigentümern.

1932 kam das historische Ensemble in den Besitz der Familie Schmidt-Elmendorff, ehe es 2003 an die heutigen Eigentümer überging.

Dass sich die Besitzer nach vielen Jahren nun zum Verkauf entschlossen haben, überrascht viele in Lechenich. Helmut Ockenfels, stellvertretender Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises Lechenicher Schlosspark, bedauert die Entscheidung. „Es hat sich über die Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt.“

Bei Stadtführungen und dem Schlossparkfest war es möglich, die Burgruine zu besichtigen. Lechenichs Ortsbürgermeister Hans-Joachim Schmidt ist besorgt: „Ich befürchte, das Objekt ist wegen der Haltungskosten nur schwer verkäuflich.“

Neuer Pachtvertrag

Im November vergangenen Jahres hatte sich die Immobiliengesellschaft des Eigentümers mit der Stadt auf einen neuen Pachtvertrag für den Park geeinigt. Er hat eine Laufzeit von 30 Jahren und löst die Vereinbarung aus dem Jahr 1964 ab. Es wurde festgelegt, dass die Stadt die Verkehrssicherungspflicht übernimmt. So konnte der Park regelmäßig geöffnet werden.

„Wenn es zum Verkauf kommt, wird der neue Besitzer eine gute Vereinbarung vorfinden“, ist Ockenfels sicher. Er hofft zudem, dass ein neuer Eigentümer in das Anwesen investieren wird. Vor einigen Jahren habe es einen Architektenworkshop gegeben, so der Lechenicher. In einem Entwurf sei die Ruine mit viel Glas ausgestattet worden, um sie bewohnbar zu machen. „Das wäre dann ein richtiger Schatz.“

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