Stadtentwicklung ErftstadtBürgerprotest gegen Baugebiet Lange Heide hat Erfolg

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Für das Baugebiet Lange Heide in Bliesheim wurde nun offenbar ein Kompromiss gefunden.

  • In Erftstadt ist über das Baugebiet Lange Heide heftig diskutiert worden.
  • Wie die Bürgerinitiative nun mitteilt, wurde durch neue Planungen der Stadtverwaltung ein Kompromiss gefunden.

Erftstadt-Bliesheim – Um das Baugebiet Lange Heide in Bliesheim hat es in der Vergangenheit heftige Auseinandersetzungen gegeben: Heiße Debatten im Stadtrat, Bürgerversammlungen, Unterschriftenlisten und vieles mehr sind nur einige Kapitel in einer langen Geschichte. Die Planungen wurden dabei mehrfach modifiziert.

Mehr als 200 Wohneinheiten in bis zu viergeschossigen Gebäuden – das war zuletzt das Horrorszenario für die Bürgerinitiative Lange Heide, die sich in Bliesheim schon vor einiger Zeit gegründet hat und vor allem die Größe des geplanten Wohngebiets kritisiert.

Wie die Bürgerinitiative nun mitteilt, wurde durch neue Planungen der Stadtverwaltung ein Kompromiss gefunden. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat dem Vorschlag bereits zugestimmt.

Vorgesehen sind demnach 103 bis 121 Wohneinheiten. Die maximale Bauhöhe soll von zwölf Meter auf 10,50 Meter gesenkt werden. Die Bürgerinitiative begrüßt den Vorschlag.

Dass im Karree zwischen Vorgebirgsstraße, Kyrionstraße und Langer Heide in Bliesheim ein Baugebiet entstehen würde, war auch den Mitgliedern der Bürgerinitiative klar. Immerhin handelte es sich schon seit 1999 um Bauerwartungsland. Umstritten war lediglich die Dimension des Vorhabens. Die Bürgerinitiative sammelte Spenden, um die Planungen notfalls vor dem Oberverwaltungsgericht anfechten zu können.

Mit dem neuen Vorschlag zeigt sich Udo Schlich, einer der beiden Sprecher der Bürgerinitiative, zufrieden: „Auch wenn die im Jahr 1999 ursprünglich geplanten 70 Wohneinheiten jetzt aufgrund der starken Nachfrage nach Bauland übertroffen werden, ist man den Bliesheimern bei der Größe und Ausgestaltung des Neubaugebietes entgegenkommen.“ Aus Sicht der Bürgerinitiative steht einem Beginn der Arbeiten nun nichts mehr im Weg.

Die Verwaltung habe auch angekündigt, die Einwohner bei größeren Bauprojekten künftig frühzeitig in die Planungen einzubinden, zum Beispiel in Form von Bürger-Workshops. „Dies zeigt ein gewisses Umdenken“, sagt Frank Harbusch, der zweite Sprecher der Bürgerinitiative. Die Bliesheimer Bürger hatten auch Bedenken zur Kanalisation, Versickerung von Oberflächenwasser und der Verkehrsführung im neuen Baugebiet geäußert. Harbusch: „Mich würde es freuen, wenn die Stadt dies vor Baubeginn noch einmal genau prüfen würde.“

Zumindest das Problem des Baustellenverkehrs scheint gelöst. Er soll nicht über die innerörtlichen Straßen, sondern durch eine Querverbindung über die bestehenden Wirtschaftswege zur Kreisstraße 45 fließen.

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