FlüchtlingsnetzwerkNeues Sozialkaufhaus und Integrationszentrum in Frechen eröffnet

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Frechen – Wo früher einmal – neben der Zufahrt zur Tiefgarage an der Dr.-Tusch-Straße – eine Kulturkneipe mit Konzerten unterhielt und später ein Versicherungsmakler sein Büro hatte, sind nun hinter den großen Fensterscheiben helle Holzregale mit allerlei Hausrat zu sehen. Nett dekoriert stehen hier Gläser, Lampen, Geschirr für Herd und Tisch sowie anderer Hausrat und warten darauf, für kleines Geld verkauft zu werden.

Auch Bücher für Kinder und Erwachsene, Spielzeug und Gesellschaftsspiele sind im Angebot. Das Ganze nennt sich Frechener Sozialkaufhaus. Am Donnerstag wurde der neue Laden eröffnet.

Auf rund 110 Quadratmetern Verkaufsfläche werden hier die von der Frechener Bevölkerung zahlreich gespendeten Artikel für Hausrat, Küche und Kinder unter dem Motto „alles für alle“ zu äußerst günstigen Preisen verkauft.

Im rückwärtigen Teil des Gebäudes, hin zum Platz der Deutschen Einheit, gibt es einen zweiten Eingang. Der führt in das neue Integrationszentrum mit Seminar- und Veranstaltungsraum sowie zwei Nebenräumen. Angeboten werden hier Sprachförderungskurse und differenzierte Bildungs- und Beratungsangebote für Flüchtlinge.

Auch multikulturelle Veranstaltungen sind geplant und ein regelmäßig geöffnetes „Asylcafé“ zum Kennenlernen. Beide Einrichtungen, das Sozialkaufhaus und das Kultur- und Bildungszentrum, verbindet ein geräumiger Flur, von dem aus die Sozialräume sowie eine voll eingerichtete Küche zu erreichen sind.

Der Förderverein Flüchtlingsnetzwerk Frechen unter der Leitung seines Vorsitzenden Ulrich Lussem ist der Träger der neuen Einrichtung. Bei der Eröffnungsfeier am Abend zuvor, die Rimonda Naanaa und Nassim Shahin mit Liedern aus ihrer syrischen Heimat bereicherten, wies er auf Sinn und Zweck des Projektes hin: „Integration der neuen Mitbewohner in Frechen.“

Ulrich Lussem, Initiator des Sozialkaufhauses, konnte viele Gäste zur Eröffnung begrüßen.

Ulrich Lussem, Initiator des Sozialkaufhauses, konnte viele Gäste zur Eröffnung begrüßen.

Viele Interessierte waren zur Eröffnungsfeier gekommen. Bürgermeisterin Susanne Stupp wies auf die hohe Bedeutung des Ehrenamtes hin, das derartige Einrichtungen erst möglich mache. Für die Gold-Kraemer-Stiftung als Hausherr begrüßte Vorstandsvorsitzender Johannes Ruland die Initiatoren und sagte dem Netzwerk seine Unterstützung zu. Auch Brigitte D’moch, Geschäftsführerin des Paritätischen, begrüßte die neue Einrichtung im Herzen der Stadt.

Die ehemalige städtische Seniorenberaterin Maria Sobetzko leitet künftig das Sozialkaufhaus. Seinen Ursprung hat das Team in der Gruppe der Ehrenamtlichen, die im Frechener Gymnasium die Kleiderkammer für die Flüchtlinge betreuten.

Nach dessen Auflösung werden restliche Kleiderbestände im Kaufhaus angeboten. Danach, so Ulrich Lussem, werde man sich hier auf Haushaltswaren und Hausrat, Bücher oder Spielzeug aus zweiter Hand konzentrieren, um nicht mit den Frechener Kleiderkammern zu konkurrieren.

Das Angebot des Kaufhauses richtet sich nicht nur an Flüchtlinge. Alle, die mit wenig Geld auskommen müssen, wie Langzeitarbeitslose oder Seniorinnen und Senioren mit kleiner Rente, können sich hier mit Waren für den Alltagsgebrauch versorgen.

Das Kultur- und Sozialkaufhaus ist zunächst dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Räume für Bildungs-, Beratungs- und Kulturangebote sollen ganztägig zur Verfügung stehen.

www.fluechtlingsnetzwerk-frechen.de

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