HilfeJobcenter und Agentur für Arbeit stellen neue Integration Map vor

Lesezeit 3 Minuten
Die neue Integration Map bündelt zahlreiche Angebote für Flüchtlinge. Rimonda Naanaa (2. v. l.) half bei der Übersetzung.

Die neue Integration Map bündelt zahlreiche Angebote für Flüchtlinge. Rimonda Naanaa (2. v. l.) half bei der Übersetzung.

Frechen/Rhein-Erft-Kreis – Rimonda Naanaa ist mit ihrem Bruder 2015 aus Syrien geflüchtet. Seinerzeit wurde die heute 26 Jahre alte Frau in Frechen-Königsdorf untergebracht. „Damals hat mir die Initiative Miteinander-Füreinander sehr geholfen“, berichtet Rimonda Naanaa.

Die junge Frau spricht sehr gut Deutsch und hat mittlerweile sogar eine Vollzeitstelle in einem Sanitätshaus in Köln gefunden. Jetzt will sie anderen Flüchtlingen dabei helfen, sich in Deutschland zurechtzufinden: Sie hat Texte ins Arabische übersetzt, und zwar für die neue „Integration Map“, die das Frechener Institut innovaBest im Auftrag des Jobcenters Rhein-Erft und der Agentur für Arbeit erstellt hat.

Bei der Integration Map – deren Namen bewusst auf Englisch gehalten ist, damit auch des Deutschen noch nicht mächtige Flüchtlinge ihn verstehen – handelt es sich um eine neue Internetplattform, die umfassend über konkrete Hilfsangebote für Flüchtlinge im Rhein-Erft-Kreis informiert.

„Es gibt im Kreis vielfältige Angebote für Flüchtlinge, aber es fehlt an einem Gesamtüberblick“, berichtete innovaBest-Geschäftsführerin Hilde Mußinghoff, als die Internet-Plattform am Mittwoch offiziell freigeschaltet wurde. Dort sind 2000 regionale Angebote und Ansprechpartner verzeichnet und auf einerinteraktiven Landkarte lokalisiert. In drei Sprachen – auf Deutsch, Englisch und Arabisch – gibt es unter anderem Informationen über Bildungs- und Beratungsangebote, über lokale Hilfsorganisationen, über Angebote für Kinder sowie über Bus- und Bahnverbindungen.

Sportangebote und Bibliotheken

Auch für Notfälle sind zahlreiche Adressen verzeichnet. In der Rubrik „Leben im Rhein-Erft-Kreis“ gibt es zudem Informationen über Sportangebote und Bibliotheken.

„Der Schwerpunkt liegt auf der beruflichen Integration“, betont Hilde Mußinghoff. Doch parallel dazu gehe es auch um soziale Eingliederung. „Wir haben auch Wünsche der Flüchtlinge aufgenommen“, berichtet die Geschäftsführerin. So verzeichnet die Integration Map nun auch Kinderspielplätze und Ansprechpartner für die Wohnungssuche.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Integration läuft nicht von alleine, so schnell wie bei Frau Naanaa geht es nicht immer“, berichtete Herbert Botz der Geschäfstführer des Jobcenters Rhein-Erft. Oft seien die Prozesse langwierig, insbesondere der Informationstransfer sei schwierig.

Bis 1700 Flüchtlinge mit Bleiberecht

Dabei soll die neue Internetplattform helfen. Das Jobcenter Rhein-Erft betreut derzeit 1600 bis 1700 Flüchtlinge mit Bleiberecht. Herbert Botz geht davon aus, dass bis Ende dieses Jahres 2000 weitere hinzukommen. Solche etwa, über deren Anerkennung bislang noch nicht entschieden ist oder die derzeit noch in Landeseinrichtungen untergebracht sind.

„Die Anerkennung bringt zunächst den Zugang zu Integrationskursen“, sagte Herbert Botz. Die Erfahrung zeige aber, dass die Sprachkenntnisse dann in den meisten Fällen noch nicht ausreichend seien, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. Weitere Sprachmodule seien notwendig, unter Umständen auch eine beruffachliche Orientierung. Mit der Integration Map lassen sich solche Angebote leichter finden.

Die Internet-Seite ist aber nicht nur für Flüchtlinge gedacht, sondern auch für Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen. Sie finden dort ebenfalls die notwendigen Kontaktdaten.

Die Integration Map funktioniert auf allen internetfähigen Endgeräten, auch auf Smartphones. Die Inhalte sollen laufend aktualisiert werden. Wer Angebote für Flüchtlinge bekanntgeben will, die noch nicht erfasst sind, kann sich per E-Mail an das Frechener Institut wenden.

www.integrationmap.innovabest.de

info@innovabest.de

Rundschau abonnieren