NahverkehrHürther wollen Haltestelle der Linie 18 verlegen

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Wer von der Bahn in den Bus umsteigen will, muss über die Hans-Böckler-Straße. Die Hürther wollen die Haltestelle auf die andere Straßenseite verlegen.

Wer von der Bahn in den Bus umsteigen will, muss über die Hans-Böckler-Straße. Die Hürther wollen die Haltestelle auf die andere Straßenseite verlegen.

Hürth-Hermülheim – Der Umstieg von der Stadtbahn in den Bus am Bahnhof in Hermülheim ist für Fahrgäste oft ein gefährliches Unterfangen – denn dazu müssen sie die stark befahrene Hans-Böckler-Straße überqueren. Zwar gibt es eine Querungshilfe für Fußgänger, aber weder Zebrastreifen noch Ampel. Jetzt unternehmen die Hürther einen neuen Vorstoß, um eine Verlegung der Stadtbahnhaltestelle auf die nördliche Seite der Hans-Böckler-Straße zu erreichen.

Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen, wenn Fahrgäste der Linie 18 über die Straße laufen, um die Stadt- oder Regionalbuslinien zu erreichen. Das haben nicht nur die Sozialdemokraten beobachtet. „Gerade in den Hauptverkehrszeiten ist die Situation chaotisch“, so der SPD-Stadtverordnete Michael Kleofasz.

„Mit einer Verlegung der Haltestelle könnte das tägliche Chaos beendet werden.“ Darüber wurde auch vor einem Jahrzehnt schon diskutiert. Doch die Haltestelle für die Stadtbahnen blieb damals, wo sie ist. Lediglich die Mittelinsel auf der Fahrbahn wurde neu angelegt.

Nun aber wittert die SPD eine neue Chance. Denn auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Hermülheim will der Streckenbetreiber HGK ein Wohngebiet unter dem Titel „Alter Bahnhof Hermülheim“ entwickeln. In diesem Zusammenhang sei vielleicht auch die Verlegung der Stadtbahnhaltestelle möglich, glauben die Sozialdemokraten.

Verwaltung hält die Überlegung für sinnvoll

„Der Vorteil liegt in einer besseren städtebaulichen Ordnung des Geländes und einer Optimierung der Verzahnung von Stadtbahn und Bus“, erklärt SPD-Fraktionschef Stephan Renner.

Auch die Verwaltung hält die Überlegung für sinnvoll, den Haltepunkt auf die andere Straßenseite zu verlegen. Allerdings müsse zunächst geprüft werden, ob auf der nördlichen Seite der Hans-Böckler-Straße überhaupt geeignete Flächen zur Verfügung stehen.

Eine Prüfung könne zur Vorgabe des geplanten städtebaulichen Wettbewerbs für das neue Wohnquartier gemacht werden. Der Planungsausschuss folgte dem Vorschlag einstimmig und beauftragte die Verwaltung außerdem, Gespräche mit der HGK und den Kölner Verkehrsbetrieben zu führen.

Doch die HGK winkt bereits ab. „Eine Verlegung der Haltestelle Hermülheim auf die nördliche Seite der Hans-Böckler-Straße wäre mit einem außerordentlich hohen Aufwand verbunden, da nicht nur die Bahnsteige neu zu bauen wären, sondern auch die Signaltechnik auf diesem Streckenabschnitt umfangreich angepasst werden müsste“, betont HGK-Sprecher Michael Fuchs.

Erneuerung des Stellwerks

Dies lasse die vorhandene Technik im Stellwerk Kendenich nicht zu, weil der Hersteller sie nicht mehr unterstütze. Fuchs: „Daher müsste erst die gesamte Signaltechnik im Stellwerk Kendenich erneuert werden, bevor die Haltestelle Hermülheim verlegt werden könnte.“ Eine Erneuerung des Stellwerks sei aufgrund fehlender Fördermittel aber nicht in Sicht.

Unterdessen zieht sich die Sanierung der beiden Fußgängertunnel an den Stadtbahnhöfen in Hermülheim und Fischenich weiter in die Länge. Vor zwei Jahren hatte die HGK die Wandverkleidungen entfernen lassen, weil Feuchtigkeitsschäden an den Bauwerken, die aus den 1930er- und 40er-Jahren stammen, aufgetreten waren. Seitdem blicken die Passanten auf nackte Betonwände.

Das wird auch vorerst so bleiben. Denn nach HGK-Angaben ist die äußere Deckenisolierung unterhalb des Gleisschotters undicht. Um den Schaden zu reparieren, müssen die Stadtbahngleise für einen längeren Zeitraum gesperrt werden. Das wird aber in diesem Jahr nicht mehr geschehen.

„Um zusätzlich zum zweigleisigen Ausbau in Brühl die Betriebssituation der Linie 18 nicht zu verschärfen, wurde für 2016 keine weitere Streckentrennung bei der KVB beantragt“, so HGK-Sprecher Fuchs. Er betont aber, dass die Tunneldurchgänge trotz nicht verputzter Wände verkehrssicher seien. Die Sanierung sei erst möglich, wenn die Wände trocken seien.

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