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Wohnbauland gegen ErlebnisbauernhofHeftige Kritik an Gertrudenhof-Erweiterung

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Gertrudenhof hürth

Der Gertrudenhof ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region.

Hürth-Hermülheim – Nach heftigen Diskussionen hat der Stadtrat die Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich des Gertrudenhofs an der Lortzingstraße mit den Stimmen des Mehrheitsbündnisses aus CDU und Grünen beschlossen. Damit wird das bislang drei Hektar große Areal um ein Hektar erweitert und von einer landwirtschaftlichen Fläche in ein Sondergebiet umgewidmet. Für Landwirt Peter Zens bedeutet das, dass er seinen Erlebnisbauernhof künftig leichter erweitern kann.

Die SPD hatte bereits bei den Vorberatungen im Planungsausschuss angekündigt, die Änderung abzulehnen. Denn als Ausgleich werden vier Hektar Wohnbauland nördlich des Randkanals zur Ackerfläche zurückgestuft. Daran hatte die Bezirksregierung ihre Zustimmung geknüpft. Die Sozialdemokraten kritisierten, dass damit weitere der knappen Wohnbauflächen verloren gingen.

Verkehrskollaps an den Wochenenden

Im Stadtrat schlossen sich nun weitere Fraktionen der Kritik an. Kurt Martmann (Freie Wähler) wollte nicht hinnehmen, dass Wohnbauflächen „den Einzelinteressen eines Wirtschaftsunternehmens geopfert werden“. Schon jetzt habe der Hof „seine kritische Masse erreicht“, an den Wochenende komme es regelmäßig zum Verkehrskollaps.

Herbert Verbrüggen (CDU) sprach von „Scheingefechten“. Der Planungsausschuss habe 2011 beschlossen, das Bauland am Randkanal nicht zu entwickeln. SPD-Fraktionschef Stephan Renner entgegnete, seine Fraktion habe den Beschluss schon damals abgelehnt. Es handele sich um leicht zu erschließende Flächen in der Nähe von Kita und Stadtbus. Renner: „Warum sollten wir das einfach aufgeben?“ Bürgermeister Dirk Breuer widersprach. Die Fläche sei abgelegen und die Verkehrserschließung schwierig.

Neben SPD und Freien Wählern lehnten auch die Linken die Rückstufung ab. „Wir brauchen das Wohnbauland und sollten mit der Bezirksregierung klären, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt“, sagte Fraktionsvorsitzende Martina Thomas.

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