Ibrahim Adam aus WesselingHilfe für Flüchtlinge organisiert

Lesezeit 2 Minuten

Wesseling – Von einem Urlaub am Roten Meer würde Ibrahim Adam nicht abraten, von einem Besuch der Pyramiden in Kairo schon. „Die Bevölkerung passt auf die Touristen auf, dass diese sich nicht in gefährliche Situationen begeben.“ Adam, Jahrgang 1936, verließ als junger Ingenieur aufgrund der wirtschaftlichen Krise nach dem Sechs-Tage-Krieg (1967) seine Heimat Ägypten, um mit seiner deutschen Frau hier eine Existenz aufzubauen. In Berlin ließen die beiden sich nieder, heute engagieren sich die beiden Wesselinger in der SPD und Ibrahim Adam immer noch besonders für ausländische Mitbürger. So ist der Vorsitzender des Vereins Colonia Ägyptischer Club sowie Mitglied im Integrationsrat und im Seniorenbeirat.

Der Verein Colonia Ägyptischer Club sei in den 80er Jahren gegründet worden, um die Integration von Ägyptern zu fördern. Mittlerweile habe der Verein, der bundesweit aktiv ist und dem auch Deutsche angehören, nur noch wenige Mitglieder. Die hier lebenden Ägypter zeigten nur noch wenig Interesse, was er bedauere, so Adam. Die Ägypter der zweiten und dritten Generation tauschten sich über andere Medien und soziale Netzwerke aus.

Integration ist aber immer noch sein Thema, weshalb sich Adam auch im hiesigen Flüchtlingsrat engagiert und einmal in der Woche in den Räumen der VHS Sprechstunden gibt, um den jetzt ankommenden Flüchtlingen mit seinen Sprachkenntnissen behilflich zu sein, entweder, wenn es darum geht, Behördenschreiben auszufüllen, oder einen Kindergartenplatz für ein Flüchtlingskind zu finden. Den Kontakt zu seiner Heimat Ägypten hat Ibrahim Adam bis heute gehalten. Fünf- bis sechsmal im Jahr reisen er und seine Frau ans Rote Meer, in den 90er Jahren engagiert er sich an Projekten zum Aufbau erneuerbarer Energien und versuchte dort eine internationale Gemeinschaft für Solarenergie zu etablieren. Sein Anliegen aber bleibt die Integration. So hat er ein Buch für seine Landsleute geschrieben, um ihnen Deutschland ein klein wenig näher zu bringen. „Viele Ägypter glauben nämlich immer noch, blonde Frauen warten nur darauf, von einem Ägypter geheiratet zu werden“, sagt er schmunzelnd.

Rundschau abonnieren