BernhardstraßePulheimer „Schlabberbar“ bietet Wellness-Programm für Hunde

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Nach Baden und Fönen lässt es sich für Königpudel Tobi gut entspannen.

Nach Baden und Fönen lässt es sich für Königpudel Tobi gut entspannen.

Pulheim-Brauweiler – Hundefutter, das kann zu einem abendfüllenden Thema werden. Auf jeden Fall bei Barbara Löffler (38) und Heike Rings (47). Denn wenn es um die Ernährung dieser Tiere geht, können sie sich stundenlang austauschen. Vierbeiner sind ihr größtes Hobby, und natürlich sind sie selbst Besitzerinnen von jeweils zwei und drei Hunden. Diese Leidenschaft führte bei den beiden zu der gemeinsamen Geschäftsidee der „Schlabberbar“ in der Brauweiler Bernhardstraße 25.

Einfach eine Tüte Hundefutter besorgen käme für keine der Frauen in Frage. „Ich fühle mich für eine ausgewogene und gesunde Fütterung verantwortlich“ erklärte Löffler. Das motivierte die Frauen, in ihrer Freizeit Fortbildungen, Seminaren und Workshops über Ernährung, Pflege und Tiergesundheit bei Hunde und Katzen zu absolvieren. Insbesondere vertieften sie dabei ihr ernährungsspezifisches Wissen.

„Wir setzen auf das Gesündeste“

„Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass es nicht nur konventionell, sondern auch schonender und natürlicher geht“, sagt Löffler. „Wir setzen auf Frischfleischfütterung. Das ist das Gesündeste, was man einem Hund bieten kann“, ist sie überzeugt. „Wir barfen“,erläuterte sie. Wobei der Begriff für ein biologisch artgerechtes Fleisch steht.

Königspudel Tobi lässt sich gern von Heike Rings fönen.

Königspudel Tobi lässt sich gern von Heike Rings fönen.

Die Bezeichnung „barf“ stammt dabei aus den USA und war zunächst ein Kurzwort für „born again raw feeders“, also „wiedergeborene Rohfütterer“. Die wichtigsten Bestandteile beim Barfen sind Fleisch, Knochen und Innereien. Hinzu kommen geringe Mengen Obst und Gemüse, die den Mageninhalt kleinerer Beutetiere nachbilden sollen. Wie auch bei der Nahrungsaufnahme in der freien Natur werden alle Bestandteile roh gefüttert.

Löffler und Rings merkten, dass sich darüber auch viele andere Hundehalter Gedanken machen und Fragen zum Thema „richtige Ernährung“ haben. Was ist, wenn der Hund unter Allergien leidet. Wie muss ein Ernährungsplan bei kranken Hunden aussehen?

Den alten Job an den Nagel gehangen

So begannen die beiden Frauen auf einer Onlineseite zu informieren, wie man Tiere besser ernähren kann. Dazu richteten sie in einem ihrer Keller ein kleines Büro ein. Nach und nach kamen persönliche Beratungsgespräche hinzu.

Vor vier Jahren dann bot sich ihnen die Möglichkeit, einen kleinen leerstehenden Laden in der Bernhardstraße zu mieten und selbst Futter-Produkte anzubieten. Sie entschieden sich für eine zweite Karriere mitten im Leben. Die Industriekauffrauen hängten ihre Job an den Nagel und entwarfen ein Konzept für ein Geschäft, in dem es besonders um Nahrungsangebote geht, die den Kriterien biologisch artgerechter Rohfütterung entsprechen.

Barbara Löffler bietet biologisch artgerechtes rohes Futter an.

Barbara Löffler bietet biologisch artgerechtes rohes Futter an.

Ob Rinderherz gewolft oder Kalbsknochen gefroren, ob getrocknete Schweineohren oder Ochsenziehmer – alle Produkte der „Schlabberbar“ unterliegen diesen Merkmalen. Um geeignete Lieferanten für das tiefgefrorene Frischfleisch zu finden, reisten sie quer durch Deutschland und schauten sich Betriebe selbst an. Zwei nahe Bremen, von denen sie die meisten Produkte nun beziehen, überzeugten sie schließlich.

Inzwischen sind die Unternehmerinnen vor zwei Jahren erneut umgezogen, aber nur auf die andere Straßenseite in die Bernhardstraße 25. Das schuf Platz auch für eine Auswahl an Accessoires wie Leinen, Näpfe oder Körbchen und für praktische Jacken, Gummistiefel sowie Laufschuhe für Hundebesitzer.

Tipps zur Ernährung und Pflege

Immer wieder kommt Heike Pacho in den Laden: „Ich fühle mich hier gut aufgehoben, bekomme Tipps zur Ernährung und Pflege meines Hundes.“ Beim letzten Besuch gab es für ihren dreieinhalbjährigen Königspudels ein „Schlabberbad“, auch das gehört zum Angebot. „Die Prozedur für die Vierbeiner beginnt mit einem gründlichen Bad und anschließendem Fönen. Danach wird, je nach Rasse das Deckhaar geschoren oder auch nur die Unterwolle getrimmt oder ausgedünnt“, erklärte Rings.

Künftige Ideen haben die Frauen noch einige. So sollen demnächst Seminare, wie man Tiere besser ernähren kann, stattfinden. Auch die Entwicklung von eigenen Futtermischungen zum Beispiel für Allergikerhunde schwirrt ihnen schon im Kopf herum.

Geöffnet ist die „Schlabberbar“, Bernhardstraße 25, 02234/43 55 135, montags bis freitags, von 9 bis 13 und von 15 bis 20 Uhr, sowie samstags, von 10 bis 16 Uhr.

www.schlabberbar.de

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