Möbelhaus in PulheimSegmüller hat Mitarbeiter über ein halbes Jahr lang geschult

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Seit Mitte Dezember ist das Einrichtungshaus des Familienunternehmens Segmüller im Pulheimer Gewerbegebiet Zum Schwefelberg eröffnet.120 Arbeitslose haben dort einen Job gefunden.

Seit Mitte Dezember ist das Einrichtungshaus des Familienunternehmens Segmüller im Pulheimer Gewerbegebiet Zum Schwefelberg eröffnet.120 Arbeitslose haben dort einen Job gefunden.

Pulheim – Ein Familienunternehmen, das es mit den Themen Qualifizierung und Einstellen von Arbeitslosen sehr ernst nimmt, ist offenbar das Möbelhaus Segmüller.

Schon früh habe Segmüller Kontakt zu den Arbeitsagenturen aufgenommen. „Anfang 2016 sind wir erstmals in Bergheim und Brühl gewesen“, so Jürgen Hallbauer, Leiter des Pulheimer Einrichtungshauses. Das Unternehmen habe arbeitslose Frauen und Männer in sein Bewerberzentrum in Pulheim eingeladen. Die Firma habe sich vorgestellt, im Anschluss hätten Einzelinterviews stattgefunden. „Wir haben 1300 Frauen und Männer zu Segmüller geschickt, sie kamen weder aus der Möbel- noch aus der Logistikbranche“, sagt Johannes Klapper von der Agentur für Arbeit in Brühl bei einem Pressegespräch in der Pulheimer Filiale. Sie hätten Menschen ausgewählt, die einen beruflichen Neustart angestrebt hätten, „daraus sind 400 Bewerbungen geworden“.

Das nötige Wissen für ihre Tätigkeit als Fachberater in den 35 Abteilungen des Einrichtungshauses erwarben die Frauen und Männer bei einer gemeinsamen Fortbildung. Begonnen hat sie im Mai, in einem angemieteten Schulungszentrum in Köln-Ossendorf. Auch seine künftigen Möbelauslieferer hat Segmüller in dem Gebäudekomplex geschult, „sie haben auch gleich den Führerschein für 7,5-Tonner gemacht“, so Hallbauer.

In den sechseinhalb Monaten „haben sie sich mit EDV und Warenkunde beschäftigt, wir haben Betriebsbesichtigungen bei Herstellern gemacht“, berichtet er weiter. Auch ein vierwöchiges Praktikum in einem der Segmüller-Häuser in Friedberg, Parsdorf und Weiterstadt war Teil der Ausbildung. „Die Bewerber sollten den Echtbetrieb kennenlernen.“ Per Bus seien sie dorthin gefahren, Fahrten sowie die Hotels habe Segmüller organisiert und bezahlt.

Viele älter als 50 Jahre

Etwa 120 Frauen und Männer, die zuvor arbeitslos waren, haben nun in dem Pulheimer Einrichtungshaus einen Job. „32 Prozent unserer mehr als 400 Mitarbeiter sind über 50“, so Hallbauer. Spezielle Voraussetzungen seien für die Tätigkeit als Fachberater nicht erforderlich. Eine gewisse körperliche Fitness sei notwendig, „sie müssen lange stehen“, und der deutschen Sprache müssten die Berater mächtig sein. „Daher sind Flüchtlinge für uns kein Thema. Aber jeder dritte Mitarbeiter hat einen Migrationshintergrund.“

Abgeschlossen ist die Mitarbeiter-Suche noch nicht. Hallbauer: „Wir haben eine Fluktuation.“ Nach den ersten „echten Arbeitstagen“ hätten einige festgestellt, dass Handel nichts für sie sei. „Das ist normal, gerade am Anfang.“ Zwei Klassen seien derzeit noch in der Ausbildung. „Sie sind im März fertig“, und könnten die Lücken schließen, die sich bis dahin möglicherweise ergeben.

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