Abo

Massive KritikGAG plant Verkauf von über 500 Wohnungen in Wesseling

Lesezeit 2 Minuten
Auch die Wohnungen an der Petersbergstraße in Wesseling gehören der GAG und sollen verkauft werden.

Auch die Wohnungen an der Petersbergstraße in Wesseling gehören der GAG und sollen verkauft werden.

Wesseling – Die GAG plant den Verkauf von mehr als 500 Wohnungen in Wesseling. „Es gibt entsprechende Überlegungen, aber es ist noch nichts entschieden“, sagte GAG-Sprecher Jörg Fleischer zu gleichlautenden Meldungen der Fraktion die Linke in Köln und des Sozialen Bündnisses in Wesseling.

Diese hatten am Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Köln über den geplanten Verkauf von 444 Wohnungen an einen Privatinvestor berichtet. In einem zweiten Schritt sollen 152 Wohnungen, in denen noch mit Kohleöfen geheizt wird, verkauft werden. Über den Verkauf der 152 Wohnungen sei der Rat der Stadt Wesseling unterrichtet worden, sagte Helmut Latak vom Sozialen Bündnis Wesseling. Über den Verkauf von 444 weiteren Wohnungen sei der Rat hingegen nicht informiert worden, was das Soziale Bündnis Wesseling sehr verärgere. Nun verlange man für die nächste Sitzung des Rates am 20. September Aufklärung.

Die Linken lehnen den Verkauf ab

Die Linken in Köln und das Soziale Bündnis Wesseling lehnen den Verkauf der Wohnungen rigoros ab. Dort gebe es eine Klientel, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in den Wohnungen lebe und die auf günstigen Wohnraum angewiesen sei. Bei einem Verkauf der Wohnungen steige der Mietpreis, befürchten die Linken. Fraktionssprecher Jörg Detjen sprach von einem „Tabubruch“der GAG. Den jetzigen Mietern seien die Wohnungen bis jetzt nicht einmal zum Kauf angeboten worden. Am Samstag hatten sich die Linken vor die entsprechenden Immobilien in Wesseling gestellt und Flugblätter an die Bewohner verteilt. „Die Leute waren alle überrascht und wussten von nichts“, so Sascha Jügel. „Das sind zum Teil alte Leute über 70 und 80 Jahren, die sich auch nicht wehren können.“ Die Linke riet den Mietern, sich an den Mieterverein zu wenden.

Millionenbetrag

Nach Ansicht Detjens bringe der Verkauf der Wohnungen der GAG einen zweistelligen Millionenbetrag. Mit diesem Geld wolle die Stadt Köln ihren Haushalt sanieren. Statt sie zu verkaufen, sollten GAG und die Städte Köln und Wesseling die preisgünstigen Wohnungen in einen ordentlichen Zustand bringen. In Wesseling gebe es mehr als 230 Familien, die bei der Stadt auf einer Warteliste für einen günstige Wohnraum stünden, so Latak. Seitens des Landes gebe es genügend Förderprogramme, mit denen der Bau günstiger Wohnungen unterstützt werde.

Dass es bereits einen Aufsichtsratsbeschluss zum Verkauf der Wohnungen gebe, wie es am Montag hieß, dazu wollte sich die GAG nicht äußern. Nur soviel sagte die Gesellschaft dazu offiziell: „Es gibt keinen Kaufvertrag.“

Rundschau abonnieren