BildungZu wenig Schüler für eine Gesamtschule in Frechen

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Frechen – In Frechen wird es in naher Zukunft keine Gesamtschule geben. Nur 52 Kinder sind für die geplante Schule angemeldet worden, halb so viele wie notwendig gewesen wären. Und das, obwohl nach Angaben der Stadt die Anmeldefrist verlängert worden war und ein zusätzlicher Informationsabend für die Eltern der Viertklässler stattgefunden hatte.

Das Bündnis für die Gesamtschule ist enttäuscht. „Es kommt jetzt darauf an, dass die Eltern aktiv werden, wenn sie trotzdem weiter eine Gesamtschule haben wollen“, so Jürgen Weidemann.

Bürgermeisterin Susanne Stupp sagte: „Das Angebot für eine Gesamtschule haben wir gemacht, es ist aber nicht ausreichend angenommen worden.“ Die Grünen, die sich von Anfang an für eine Gesamtschule ausgesprochen hatten, sind überrascht. „Das Ergebnis der Elternbefragung zeigte einen deutlichen Zuspruch zum pädagogischen Konzept der Gesamtschule. Wir müssen nun klären, welche Bedenken die Eltern hatten, sodass sie anders entschieden haben“, sagt Miriam Erbacher (siehe „Chronologie“). Die SPD-Fraktion nimmt die Absage mit großer Sorge zur Kenntnis. „Wir respektieren die Entscheidung der Bürger, die ihre Kinder nicht zur Gesamtschule anmelden wollten“, so Hans Günter Eilenberger.

„Es wird aber eine harte Nuss, weil wir mit den anderen Schulen an unsere Kapazitätsgrenzen kommen.“ Auch die Fraktion Perspektive ist überrascht. „Wir haben immer sehr deutlich gemacht, dass nicht allein die Politik die Entscheidung für eine Gesamtschule treffen kann, sondern der Elternwille maßgeblich und letztlich auch zu respektieren ist“, so Dieter Zander. Kämpferisch gibt sich die Linke: „Wir müssen die Entscheidung der Bürger erstmal so hinnehmen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, so Jürgen Ulbricht. Ähnlich äußerte sich auch Susanne Kayser-Dobiey (FDP). „Das ist zwar sehr bedauerlich, aber wir akzeptieren das Votum der Eltern. Wir haben ja auch immer sehr für die Hauptschule gekämpft, die jetzt erstmal weiterbestehen kann, insofern kann ich dem auch etwas Positives abgewinnen.“

Bei den Plänen für die Gesamtschule waren die Politiker davon ausgegangen, dass die Hauptschule dann auslaufe. Das ist nun vom Tisch. „Wir freuen uns, unsere pädagogische Arbeit weiterführen zu können“, sagt Hauptschulleiterin Gisela Kusenberg.

Anmeldungen zur Hauptschule, zur Realschule und zum Gymnasium sind bis zum 11. März, 8 bis 14 Uhr, oder nach Vereinbarung möglich.

An der Hürther Gesamtschule haben sich 164 Schüler angemeldet, 56 mussten abgelehnt werden, darunter drei Frechener. An der Pulheimer Gesamtschule wurden rund 50 Schüler abgewiesen.

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