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Unfall am Bahnübergang Frankfurter Straße74-jährige Beifahrerin stirbt nach Zusammenstoß mit RE 9 in Hennef

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Hennef – Nach wie vor in kritischem Zustand ist der 79 Jahre alte Autofahrer aus Lohmar, der mit seinem Porsche am Dienstagnachmittag am Bahnübergang Frankfurter Straße/An der Brölbahn mit einem Regionalexpress zusammenstieß.

Er liegt auf der Intensivstation in einer Kölner Klinik und kann noch nicht zum Unfallhergang befragt werden. Seine Aussage ist sehr wichtig, denn bisher konnte noch nicht geklärt werden, wie es überhaupt zu dem schrecklichen Unfall kommen konnte, bei dem seine 74 Jahre alte Frau als Beifahrerin getötet wurde.

Wie berichtet hatte es zuvor einen Unfall mit Blechschaden gegeben. Der Senior war auf einer eigenen Spur an einer Fahrzeugschlange vorbeigefahren, um auf die Straße An der Brölbahn zu gelangen. Ein 18 Jahre alter Fahranfänger aus Waldbröl wollte auf diese Spur wechseln und übersah offenbar den Sport-Geländewagen des Lohmarers. Es kam zu einem leichten Zusammenstoß. Beide Fahrzeuge hielten daraufhin an. Zeugen berichteten, dass auch der weiße Porsche gestanden hatte.

Plötzlich aber, ohne erkennbaren Grund, sei er, ohne dass die Insassen ausgestiegen seien, wieder angefahren und auf die Gleise geraten. Der Regionalexpress 9, aus Eitorf kommend, schleuderte den SUV zurück gegen die Schrankenanlage, die zerstört wurde, und quer über die Straße gegen ein geparktes Auto. Zwei Hubschrauber brachten die Schwerstverletzten in eine Kölner Klinik, die 74 Jahre alte Beifahrerin starb wenig später.

Warum der 79-Jährige in seinem Wagen mit Automatik-Getriebe wieder Gas gegeben hatte, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Das an der Front völlig demolierte Gefährt wurde für weitere Untersuchungen sichergestellt. Das Verkehrskommissariat richtete eine eigene Ermittlungsgruppe ein, die etwa 20 Zeugen befragen wird. Ob der Mann vor Aufregung überfordert war oder plötzlich erkrankte, sind nur zwei denkbare Möglichkeiten.

Bahnübergang wird im Januar erneuert

Die Sperrung der Frankfurter Straße zog sich noch bis in den Abend hinein. Der Bahnübergang wurde komplett gesperrt und wird es in den kommenden Tagen auch bleiben. Im Januar soll er erneuert werden. Der Bauhof stellte Absperrgitter auf. Eine Spezialfirma wurde angefordert, um die Straße zu reinigen. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 120 000 Euro.

Voll getroffen wurde von dem Unfall der Pendlerverkehr auf der Siegtalstrecke. Bis 18.05 Uhr lief zwischen Hennef und Stadt Blankenberg nichts mehr. Züge standen zeitweise in den Bahnhöfen. Von Köln aus fuhren sie bis Troisdorf oder Hennef, Bahnen aus der Gegenrichtung wendeten in Eitorf und Herchen. Zwischen Troisdorf und Eitorf wurden laut Bahn Busse eingesetzt, die im abendlichen Verkehr stecken blieben.

„Insgesamt wurden 56 Züge verspätet, drei fielen aus und 37 fielen zum Teil aus (wendeten vorzeitig)“, schreibt die Bahn. Auch als die Strecke wieder freigegeben war, dauerte es eine Weile, bis die Züge wieder im gewohnten Takt fuhren. Reisende bemängelten fehlende oder mangelhafte Informationen. Von einem „Kommunikationschaos“ will ein Bahnsprecher indes nicht sprechen.

„Bei derartigen Vorfällen müssen oft Entscheidungen ’unter dem rollenden Rad’ getroffen werden, die dem dann aktuellen Stand der Ermittlungen, Sondierungen und der Situation vor Ort sukzessive angepasst werden müssen“, erklärt der Sprecher und: „Wir sind stets bemüht, im Rahmen der jeweiligen aktuellen Möglichkeiten, unsere Kunden und Reisenden so schnell und umfassend wie möglich zu informieren.

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