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ReweGutachter rechnen mit Umsatzverlagerung von Seelscheid nach Neunkirchen

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Rewe Neunkirchen-Seelscheid

Neunkirchen-Seelscheid – „Jetzt muss nur noch die Baugenehmigung kommen, und dann geht es los“, so Karin Stöcker, Pressesprecherin der Gemeinde.

Der Rat hat neue Flächen für den Einzelhandel im „Sondergebiet Ohlenhohn“ in Neunkirchen beschlossen. Dort sind zurzeit Rewe, Aldi, Netto und ein Raiffeisenmarkt zu finden.

Rewe möchte sich vergrößern. Das geht nur, wenn der Lebensmittelmarkt in direkter Nähe eine neue Fläche bekommt. Am jetzigen Standort sind die Ausbaupläne nicht zu realisieren. Das neue Grundstück befindet sich gegenüber des Netto-Marktes. Rewe möchte dort 1940 Quadratmeter Verkaufsfläche anlegen.

Am alten Standort von Rewe könnte ein DM-Drogeriemarkt Platz finden, in die benachbarte Getränkeabteilung könnte ein Schuhmarkt einziehen. Auch der bestehende Aldi-Markt kann sich nach dem Umzug von Rewe auf 1250 Quadratmeter Verkaufsfläche vergrößern, indem er einen Teil des altes Gebäudes in seine Fläche integriert. Der bestehende Netto-Markt könnte sich auf rund 1000 Quadratmeter erweitern.

Ein Gutachten sieht die Möglichkeit, dass nach den Umbauten der bestehenden Lebensmittelmärkte deren Jahresumsatz um 4,6 Millionen Euro steigen könne. Viele Kunden aus den umliegenden Dörfern decken dort ihren täglichen Bedarf. Das Gutachten weist ausdrücklich darauf hin, dass lokale Umsätze im Handel sich innerhalb der Gemeinde anders verteilen könnten.

Konkret: 1,4 Millionen Euro Umsatz wandern möglicherweise von Seelscheid nach Neunkirchen. Damit würde eine „Verträglichkeitsschwelle“ erreicht, so dass eine künftige Erweiterung der Verkaufsflächen in Neunkirchen nicht mehr zu empfehlen sei. Auch Much-Ortszentrum und Hennef-Innenstadt würden durch den Neubau 500 000 beziehungsweise 400 000 Euro Umsatz nach Neunkirchen verlieren. Aus dem Versorgungszentrum Hennef-Ost würden sich rund 800 000 Euro nach Neunkirchen verlagern.

Verlagerungen aus anderen Branchen soll es nicht geben. Der Planungsausschuss hatte schon einstimmig beschlossen, dass auf den Flächen in Zukunft keine „Sündenmeile“ entstehen kann, falls die Grundstücke irgendwann einmal anders genutzt werden sollten. Sowohl Troisdorf als auch Siegburg hatten dies vor Jahren bei der Ausweisung von neuen Gewerbegebieten nicht getan. Mit der Folge, dass in Spich am Biberweg ein großes Bordell fest etabliert ist und in Siegburg das neue Laufhaus am Siegdamm entstand. Spielhöllen, Wettbüros und Stripteaselokale mit Bewirtung wurden jetzt dort verboten.

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