Gegen VerschwendungGeschenkte Lebensmittel – neue Foodsharing-Gruppe in Eitorf

Lesezeit 2 Minuten
Unverkäufliche Lebensmittel holen die Helfer bei den Betrieben ab und verteilen sie. In der Mitte: Organisator Matthias Jühlen.

Unverkäufliche Lebensmittel holen die Helfer bei den Betrieben ab und verteilen sie. In der Mitte: Organisator Matthias Jühlen.

Eitorf/Windeck – Weltweit landen jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, in Deutschland sind es jährlich mehr als elf Millionen Tonnen.

Es gibt aber Menschen und Organisationen, die sich gegen diese Vergeudung engagieren. Ihr Motto lautet: „Verwenden statt verschwenden“.

In Eitorf hat sich jetzt unter dem Namen „Foodsharing“ eine neue Gruppe etabliert, die bei Betrieben aussortierte und unverkäufliche Lebensmittel abholt und dann verteilt. Dabei sind so genannte Retter (Foodsaver) im Einsatz, die die Esswaren anschließend an Vereine, Nachbarn, Freunde und über das Foodsharing-Netzwerk verteilen oder auch selbst verwerten.

Das sind in der Gemeinde Eitorf bereits 40 Ehrenamtler. Dabei sehen sich die Freiwilligen nicht als Konkurrenz der Tafeln, die überschüssige Lebensmittel an Bedürftige verteilen. „Wir verstehen uns vielmehr als Ergänzung und Unterstützung der Tafeln“, sagte Matthias Jühlen, der als „Botschafter“ der neuen Gruppe fungiert. Das beweist auch die Kooperation zwischen dem Bundesverband der Tafeln und der Bundesbewegung Foodsharing.

Während die Tafeln dank ihrer guten Logistik große Spendenmengen verteilen können, werden von Foodsharing meist nur kleinere Lebensmittelmengen und auch Produkte bei Betrieben abgeholt und dann verteilt, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

Die Lebensmittelretter sind recht flexibel. Sie holen Lebensmittel auch an Wochenenden und Feiertagen sowie nach spontan er Anmeldung ab.

In Eitorf arbeitet die Gruppe mit mehreren Betrieben zusammen und schlägt so jede Woche rund 80 Kilogramm Lebensmittel um, berichtete Matthias Jühlen. Bei den Betrieben, die mit der Tafel zusammenarbeiten, würden nur Lebensmittel abgeholt, die von den Tafeln aus rechtlichen oder logistischen Gründen nicht verwerten könnten. Die neue Gruppe könne weitere „helfende Hände“ gut gebrauchen, so Organisator Jühlen.

In Hennef sind die Foodsaver schon seit mehr als einem Jahr im Einsatz. In Windeck soll das Netzwerk ebenfalls aufgebaut werden.

Die Organisation „Foodsharing“

Seit drei Jahren ist die Organisation „Foodsharing“ in Deutschland aktiv, mehr als 10 000 Menschen machen mit. Im Rhein-Sieg-Kreis wird in What'sApp-Gruppen mitgeteilt, wann und wo die Nahrung kostenlos verteilt wird.

In der Steinstraße in Hennef steht zudem ein „Fair-Teiler“, ein Lebensmittelschrank, aus dem man sich bedienen kann. Auf der Facebook-Seite der über 3500 Mitglieder starken Gruppe „Foodsharing Rhein-Sieg-Kreis“ gibt es außerdem viele private Angebote.

hennef@lebensmittelretten.de 

www.foodsharing.de

Rundschau abonnieren