Abo

NeugestaltungHauptstraße in Dattenfeld bleibt eine Baustelle

Lesezeit 3 Minuten
Hauptstraße Dattenfeld

Windeck – Wer schöner werden will, muss leiden. Das erfährt mit Dattenfeld derzeit auch der zweitgrößte Ort im Windecker Ländchen.

Auf der Hauptstraße des Dorfs wurden auf einer langen Strecke Kanal und Wasserleitung neu verlegt. Seit Monaten gleicht dieser Abschnitt eher einer Crossstrecke als einer Straße.

Das Ende der Misere ist noch nicht abzusehen, denn nun steht noch der Umbau der Straße an. Wie Jens Ebener vom beauftragten Architekturbüros Hamerla (ASS) aus Düsseldorf in der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses erläuterte, wird nach der Bürgerinformation am Donnerstag, 21. September, um 18 Uhr im Forum der Dattenfelder Grundschule ein Gespräch mit den Anliegern an der Hauptstraße folgen. Es soll in der Zeit bis Ende November stattfinden.

Alles zum Thema Windeck

Dann sollen die Anregungen aus den Gesprächen und der Bürgerinformation in die Planung eingearbeitet werden, die im nächsten Schritt wieder in den Bauausschuss und schließlich in den Rat kommt. Nach den entsprechenden Beschlüssen könnte die Ausschreibung Anfang 2018 erfolgen, sagte der Planer.

Im Sommer könnten die Arbeiten für den Umbau der Hauptstraße beginnen, der voraussichtlich im Sommer 2019 abgeschlossen werde, erläuterte Ebener weiter. Bisher waren Bürger und Anlieger der Hauptstraße davon ausgegangen, dass die Umbauarbeiten Ende 2017 oder spätestens im Frühjahr 2018 zu Ende gehen würden.Inzwischen fällt der Zeitplan beträchtlich anders aus.

Baumtor am Ortseingang

Zusammen mit Diplom-Ingenieur Gunter Volkmer vom Siegburger Ingenieurbüro Stelter stellte der ASS-Vertreter die bisherigen Vorschläge den Gemeindevertretern vor. Dabei soll auch die gefährliche Einmündung der Elisentalstraße entschärft werden. Ein Baumtor soll zudem signalisieren, wo der Ortskern beginnt. Ein durchgehender Fußweg entlang der Straße sollte eine Breite von 1,50 Meter bis zwei Meter haben.

Die sechs Meter breite Fahrbahn wird beibehalten, nur nicht auf den jetzt als Einbahnstraße deklarierten Abschnitten. Dort soll die Breite auf 3,50 Meter reduziert werden. Kurz vor der Abzweigung zur Niedecke entfällt die Linksabbiegespur, Linksabbieger sollen sich dann im Reißverschlusssystem einfädeln.

Stolperfallen zwischen Fahrbahn und Bürgersteig wollen die Planer künftig weitgehend vermeiden. Bäume sollen die Hauptstraße verschönern und auflockern, die Baumscheiben sind aus Gussstahl geplant. Vom Ortseingang aus Richtung Herchen bis zur Niedecke ist neben der Fahrbahn ein Radweg geplant.

Wie Bauamtsleiter Guido Broich erläuterte, wird die Gemeinde überprüfen, ob die Anliegerbeiträg) an Bürgersteig und Parkplätzen im Rahmen einer Sondersatzung niedriger als üblich angesetzt werden können. Sie sind durch die Städtebauförderungsmittel – mit der Bewilligung wird im Windecker Rathaus jeden Tag gerechnet – ohnehin schon stark reduziert. Auf Nachfragen von Bürgern und Lothar Peukert (SPD) betonten Broich und Ebener, dass bis zur Bürgerinformation noch keine Angaben über die finanzielle Belastung der Bürger gemacht werden könnten.

Die seien erst später genau zu ermitteln, wenn die endgültigen Kosten auf dem Tisch lägen. Für die CDU schlug Uwe Fröhling vor, die Alte Schulstraße hinter dem Kirchplatz abzubinden.

Sein Fraktionschef Frank Steiniger bezeichnete die Planung als Meilenstein und Gewinn für die Gemeinde: „So etwas hat es in Windeck noch nicht gegeben!“ Mehrere Einwohner forderten, die im Plan eingezeichnete Einmündung zur noch nicht gebauten Laurentiusstraße wegzulassen.

Steiniger betonte aber, dass die Straße wegen drohender Regressansprüche gebaut werden müsse. Auch Amtsleiter Broich bekräftigte das. Schließlich wurde die Verwaltung nach dreistündiger Diskussion beauftragt, die Planung fortzuführen.

Rundschau abonnieren