Urlaub in WindeckFeriengäste erkunden mit der Ente das Bergische Land

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Mit Ihrem 2 CV, französisch „deux chevaux“, chauffiert Kerstin Schneider (l.) gern ihre Feriengäste und zeigt ihnen die schöne Landschaft der Oberen Sieg.

Mit Ihrem 2 CV, französisch „deux chevaux“, chauffiert Kerstin Schneider (l.) gern ihre Feriengäste und zeigt ihnen die schöne Landschaft der Oberen Sieg.

Windeck – Rundfahrten durchs Bergische mit hochgeklappten Seitenscheiben und aufgerolltem Dach, dazu das typische Gurren des Motors, bei dem eingefleischten 2-CV-Fans die Knie weich werden.

Wer in Windeck-Langenberg im roten Fachwerkhaus von Kerstin Schneider Urlaub macht, kann einen exklusiven Service genießen: Rundfahrten durch die herrliche Landschaft der Oberen Sieg in einer „Ente“ Baujahr 1987. „Wenn es sich anbietet, zeige meinen Gästen gern, was sie hier erwartet“, erklärt die Gastgeberin.

Schmuckstück im Charleston-Look

Ente, sei sie eigentlich schon immer gefahren, berichtet die 53-Jährige. Bevor ihr Sohn geboren wurde, waren es im Laufe der Jahre drei, darunter eine „Wildente“. „Das sind die mit dem aufgesetzten größeren Kofferraum“, erklärt die Windeckerin.

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Ihr Schmuckstück trug außerdem den legendären schwarz-weinroten Charleston-Look, den Citroën 1980 erstmals herausgab.

Vier Kollegen als Fahrgäste habe sie seinerzeit auf dem Weg von Windeck zur Ausbildung in Köln regelmäßig aufgesammelt. Auf den geliebten Vogel habe sie damals vor allem „aus Sicherheitsgründen“ verzichtet, nachdem ihr Sohn geboren war.

Ziemlich genau 20 Jahre hielt Kerstin Schneider es ohne einen „deux chevaux“, wie sich der 2 CV französisch spricht, aus.

Im Ruhrgebiet wurde sie 2010 fündig und schlug zu. Seitdem ist sie vom Frühjahr bis zum Herbst immer mal wieder mit dem 27 PS starken Entlein unterwegs. Bei drei Insassen muss sie mit der legendären Revolverschaltung zurück in den zweiten Gang, wenn sie keinen Schwung holen konnte.

Mit der Familie geht’s sonntags schon mal ganz früh auf Tour. „Dann sind wir zurück, wenn die Motorradfahrer durchs Siegtal rauschen.“

Durch die Natur zu fahren, wenn möglich mit weit nach hinten gerolltem Dach, wie das nur die Ente bietet, sei „einfach schön“. Besonderen Spaß machen Serpentinen, wie die hinab ins Pochetal bei Mittel. Für längere Fahrten gibt’s unter der vorderen Ablage sogar ein Cassettenradio.

„Ich geb’ sie nicht aus den Händen.“

Passend zum Ambiente des Autos liegt für die Mitfahrer auf dem Rücksitz ein zweiter Strohhut. Ihren eigenen hat Kerstin Schneider stets dabei. Gekauft hat sie ihre weiße Ente vor sechs Jahren mit einem Kilometerstand von 59 000 Kilometern. Jetzt hat er – pardon – sie 63 000 drauf.

Alle von der Besitzerin selbst gefahren: „Ich geb’ sie nicht aus den Händen.“ Die Idee, mit ihren Feriengästen Fahrten durchs Bergische Windeck zu machen, ihnen atemraubende Panoramaaussichten ebenso zu zeigen, wie malerische Wälder und Täler, kam Kerstin Schneider schon vor einiger Zeit.

Mit ihrem Mann hat sie seit den 90er-Jahren das Haus, das ihre Familie in Langenberg schon seit Generationen bewohnt, Schritt für Schritt ausgebaut. Aus dem Elsass importierten Schneiders das Rot für ihr Fachwerkhaus. Auch ein kleines Appartement für maximal drei Gäste entstand.

Im Gartenteich tummeln sich Goldfische und Frösche

„Die ersten Gäste kamen 2009“, erinnert sich die Gastgeberin. Die freuen sich über die Antiquitäten und den liebevoll gestalteten Garten unmittelbar neben dem ehemaligen Stall. Gern sitzen sie an dem aus einem Pool entstandenen Gartenteich, in dem sich Goldfische tummeln und Frösche laichen.

Für Ihre Gäste hat Kerstin Schneider neben der Ausfahrten mit der Ente zahlreiche Ausflugsideen zusammengetragen. Langweilig, da ist sie sich sicher, wird es Urlaubern an der Oberen Sieg auf keinen Fall.

www.rotesfachwerkhaus.de

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