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WindeckFörster des Reviers Dattenfeld verabschiedet sich nach fast 30 Jahren

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Das Schild für den Bergscheider Berg nahmen Karl und Christa Hoberg von Volker Koch und Uwe Schölmerich entgegen.

Das Schild für den Bergscheider Berg nahmen Karl und Christa Hoberg von Volker Koch und Uwe Schölmerich entgegen.

Windeck – Mitten in seinem Revier, auf den Höhen der Nutscheid, hat sich am Freitag nach fast 30 Jahren Karl Hoberg als Förster von Dattenfeld verabschiedet.

Kollegen und Wegbegleiter waren ins „Urlaubsausland“ gekommen – so nannte Hoberg selbst bei seiner Begrüßung Fort Ommeroth, das knapp auf dem Gebiet der Stadt Waldbröl im Oberbergischen liegt.

An den langjährigen Chef des Forsthauses in Wilberhofen wird ein Schild an einem seiner Lieblingsplätze, dem Bergscheids Berg, erinnern. Dort gibt es jetzt das „Hoberg’s Eck“. Der Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft, Uwe Schölmerich und Hobergs Nachfolger, Volker Koch, überreichten das gute Stück. Ehefrau Christa Hoberg bot augenzwinkernd an, dort einen Kiosk zu eröffnen.

Mit Karl Hoberg geht eine vier Generationen umspannende Ära zu Ende. Schon Urgroßvater und Vater waren dort in den Wäldern als Förster unterwegs. Der Vater war im Eitorfer Revier Hüppelröttgen stationiert. Karl Hoberg wurde im damaligen Forsthaus geboren, wuchs in Hüppelröttgen und Eitorf auf. Auch sein Schwiegervater war Förster. Tochter Mirjam führt zwar die Familientradition fort, ist aber im oberbergischen Gummersbach stationiert.

Ein bisschen sei der scheidende Revierförster ja ein Original. „Eine Dienstbesprechung mit Hoberg ist anders als ohne“, beschrieb Schölmerich den scheidenden Kollegen. Der habe keineswegs immer im Außendienst gearbeitet. Nach dem Forststudium in Göttingen und einem Anwärterjahr im damaligen Forstamt Siegburg sei er sogar zeitweise Büroleiter in Mönchengladbach und zuständig für Bauleitplanung und Förderung gewesen. 1984 kam er zunächst als „Förster ohne Dienstbezirk“ zurück in die Heimat. Dort organisierte er etwa die Kalkung der Wälder mit Hubschraubern, um dann 1988 nach Dattenfeld zu wechseln, wo er erst Bekanntschaft mit Orkan Wibke machte und dann mit den Reformen des Landes.

Dattenfeld sei die „Cash Cow“ des Amtes, sagte Schölmerich. Mit 29 000 Festmetern habe Hoberg 18,8 Millionen Euro umgesetzt. „Ausgezahlt bekommen hat er aber nur 1,6 Millionen.“ Hoberg selbst erinnerte sich an Zeiten kleinerer Reviere und mit mehr Mitarbeitern und ohne Handy im Wald.

Heute müsse man schon mal Geräusche imitieren und eine Störung vortäuschen, wenn man nicht mit dem Vorgesetzten sprechen wolle, scherzte er, bevor er den Erhalt der Entlassungsurkunde quittierte. Hobergs Nachfolger ist Volker Koch, der schon einen Teil seiner Ausbildung im Forstamt absolvierte. Er war bislang im Münsterland und in der Lüneburger Heide unterwegs.

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