Baltic Sea CircleTeam „Flugrost“ ist gerüstet für abenteuerliche Rallye

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Hennef/Siegburg – Das große Abenteuer beginnt am Hamburger Fischmarkt. Dort wird am Samstag der Baltic Sea Circle, eine Rallye rund um das Baltische Meer, gestartet. Timm Fahrbach (24) aus Hennef und Fabian Kreß (23) aus Siegburg sind dabei.

Als Team „Flugrost“ geben sie ihr Rallye-Debüt. In den Augen der jungen Männer blitzt die Vorfreude. „Das wird aber auch gut anstrengend“, sagt Fahrbach. Die beiden haben 16 Tagesetappen vor sich. Über 7500 Kilometer geht es durch zehn Länder. Die besondere Herausforderung: Navigationsgeräte und Autobahnen sind tabu.

„Nur grob“ kennen Kreß und Fahrbach die Route. Kopenhagen, Stockholm, die Lofoten, das Nordkap, Murmansk, St. Peterburg, Tallinn und Kaliningrad liegen auf der Strecke. Zumindest stehen diese Orte auf dem T-Shirt des Veranstalters, des Superlative Adventure Clubs.

Den Dachgepäckträger haben die Rallye-Debütanten in ihrer Schrauberhalle in Hennef-Oberkümpel selbst angefertigt.

Den Dachgepäckträger haben die Rallye-Debütanten in ihrer Schrauberhalle in Hennef-Oberkümpel selbst angefertigt.

Genaueres erfahren die Teilnehmer, wenn sie in Hamburg das Roadbook in die Hand gedrückt bekommen. Jedoch bleibt auch dann noch vieles ungewiss. Die Teams müssen Rätsel lösen und Aufgaben erfüllen. Im Vorjahr, weiß Kreß, galt es zum Beispiel, ein Foto mit einem dänischen Wikinger zu schießen oder 200 Kilometer lang einen schwedischen Surströmming, einen intensiv faulig riechenden Hering, im Auto mitzunehmen. Zur Belohnung gibt es Joker, das kann ein Hinweis auf eine Fähre sein oder die Erlaubnis für einige Autobahn-Kilometer.

„Das ist keine Geschwindigkeits-Rallye“, erklärt Fahrbach. Preise winken etwa auch denjenigen, die die längste Strecke gefahren sind oder immer unter freiem Himmel campiert haben. Um Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung müssen sich die Teams selbst kümmern. Das „Flugrost“-Duo hat Zelt, Campingstühle und Gaskocher im Gepäck, wird sich aber sicher auch einmal ein Hotel gönnen.

Die Idee, bei der Rallye zu starten, kam Fabian Kreß, als er in Bonn ein Fahrzeug mit dem Baltic Sea Circle-Emblem sah. Im vergangenen Sommer schon meldete er sich mit Fahrbach an. Der angehende Industriemechaniker und der Maschinenbaustudent erhielten die Startnummer 119. Gut 200 Konkurrenten mit teilweise lustigen Namen wie „Matjesmädels“ oder „Der Pferd heißt Horst“ sind am Start. Eine weitere Besonde rheit des „Rennens“ ist die Vorschrift, dass das Auto mindestens 20 Jahre alt sein muss. Ob der 113 PS starke BMW 318i Touring, Baujahr 1991, den Kreß sich 2013 zugelegt hat, trotz der 287 300 gelaufenen Kilometer durchhält? Fahrbach und Kreß sind zuversichtlich. Beide sind begeisterte Schrauber, haben sogar eine ganze Nacht durch am Lenkgetriebe gebastelt und dem Wagen mehr Bodenfreiheit verschafft, um nicht auf holprigen Feldwegen hängen zu bleiben. „Wir haben das Auto komplett durchrepariert, kennen es in- und auswendig.“ Dank zusätzlicher Flüssiggas-Einspritzung hat der Benziner eine Reichweite von 1100 Kilometern. Ersatzteile und Kompass sind an Bord, die Visa für Russland und Kaliningrad besorgt. Es kann also losgehen. Kreß definiert das Ziel: „Wichtig ist das Ankommen.“

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