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Hennefer KitaKiKu Wolkenburg beschäftigt sich intensiv mit dem Ort

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Die Kindertagesstätte Kiku Wolkenburg bietet 54 Kindern ab vier Monaten Platz, links Leiterin Kamilla Weller.

Die Kindertagesstätte Kiku Wolkenburg bietet 54 Kindern ab vier Monaten Platz, links Leiterin Kamilla Weller.

Hennef – KiKu Wolkenburg heißt die Kindertagesstätte an der Burgstraße in Uckerath. Die Kinderzentren Kunterbunt haben die Einrichtung übernommen, seit 2016. Das Gebäude neben dem Friedhof ist großzügig geschnitten, war früher Schule, später der viergruppige katholische Kindergarten. Heute bietet es 54 Kindern Platz, in drei Gruppen. Allein zehn Plätze sind für Kinder unter drei Jahren vorgesehen. Kamilla Weller leitet das Team. Die Kindheitspädagogin präsentierte mit ihren Mitarbeiterinnen das frisch restaurierte Haus. Rund 360 000 Euro hatte die Stadt investiert, unter anderem musste ein neuer Fluchtweg gebaut werden.

Eine Delegation mit Bürgermeister Klaus Pipke, dem Beigeordneten Martin Herkt sowie der Jugendhilfeausschussvorsitzenden Christa Große Winkelsett an der Spitze wollte sich ansehen, wohin die städtischen Mittel geflossen sind. Der Umbau fand im laufenden Betrieb statt. Am 1. August 2016 startete die Wolkenburg mit 40 Kindern, langsam wurde aufgefüllt. In zwei Bauabschnitten gingen die Arbeiten über die Bühne. Der alte Boden ist geblieben. Das ist einer Urlaubsidee von Weller geschuldet, die sie ins Team trug, das sofort begeistert mitzog.

„Wir wollen die Verbundenheit mit dem Ort zeigen“, sagte die Leiterin. Im Eingang wird das sofort deutlich. Eine alte Schulbank, ein Ranzen von 1956, historische Aufnahmen – schon jetzt haben Besucher sich an ihre Schulzeit hier erinnert gefühlt. Die Treppe hinauf gibt es ein weiteres Ensemble mit alten Möbeln, Bildern, einem Tischchen. Das sind keine musealen Ausstellungsstücke, sondern sie werden intensiv bespielt von den Kindern. Die Fachberaterin von Kunterbunt, Brigitte Gronowski, zuständig für 20 Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen, war angetan. So eine intensive Beschäftigung mit dem Dorf kennt sie von keiner anderen Kita.

Pfiffige Ideen gibt es an allen Ecken und Enden. Neben dem Gruppenraum für die ganz Kleinen liegt ihr Schlafraum. Unter sämtlichen Stühlen sind aufgeschnittene Tennisbälle aufgesteckt. Beim Verschieben ist nichts zu hören.

Mehrere Bällebäder im Haus

„Das funktioniert besser als Filzstopper“, so Weller. Mehrere Bällebäder sind im Haus verteilt. Im Flur des Obergeschosses hängt ein Musikbrett, große Knöpfe sind die Noten, alles auf Kinderhöhe. Die können sich Musikinstrumente nehmen und musizieren.

Zehn Bildungsbereiche sind definiert, die für die kleinen Besucher immer zugänglich sind. Ökologie fängt zum Beispiel bei der konsequenten Mülltrennung in jeder Gruppe an. Eine Turnhalle lädt zu Bewegung ein. Naturwissenschaften, Ernährung, Körper und Gesundheit, Religion und Ethik, sozialkulturell und interkulturell, Medien, Sprache und Kommunikation, musische und ästhetische Bildung – im Freispiel haben die Kinder die freie Wahl, müssen sich aber entscheiden und mitteilen, wo sie gerade dabei sind. Der Tag startet mit dem Morgenkreis, bei Wind und Wetter geht es danach raus.

Das Konzept der Wolkenburg beruht auf drei Säulen: Partizipation, also die Beteiligung und Mitbestimmung, Inklusion, die Einbeziehung von jedem Menschen, und die Ko-Konstruktion, das Lernen durch Zusammenarbeit und die Erforschung von Bedeutung. Der Träger hat mit der KiKu Sonnenschein an der Humperdinckstraße übrigens eine zweite Einrichtung in der Stadt.

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