LohmarElisabeth-Hospiz soll für mehrere Millionen Euro erweitert werden

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Die Computergrafik zeigt, wie die Hospiz-Anlage in Deesem künftig aussehen soll.

Die Computergrafik zeigt, wie die Hospiz-Anlage in Deesem künftig aussehen soll.

Lohmar – Das Elisabeth-Hospiz ist in die Jahre gekommen. Im vergangenen Jahr hat es sein 25-jähriges Bestehen gefeiert.

„Um es für die nächsten 25 Jahre zukunftsfähig zu machen, hat die Mitgliederversammlung am Samstag die vom Vorstand erarbeiteten Pläne für einen Um- und Anbau genehmigt“, freut sich Heijo Hauser.

Zusammen mit Hospizleiter Edgar Drückes stellt der Vorsitzende des Freundeskreises, der sich in diesem Fall selbst als „ehrenamtlicher Bauherr“ bezeichnet, die neuen Pläne vor.

Denn was der Trägerverein so plant, ist zwar dringend erforderlich, aber nicht von Pappe. Sogar die Verlegung der Straße „Ühmichbach“ gehört dazu. Denn die führt schnurstracks durch das Gelände des Hospizes hin zum Parkplatz.

Straße wird verlegt

„Die Stadt Lohmar hat das nur genehmigt. Den Rest übernehmen wir“, erklärt Hauser, dass die neue Straße künftig um das Grundstück herumgeführt werden soll. Denn während derzeit auf der einen Straßenseite das als „Gästehaus“ bezeichnete Wohngebäude steht, befinden sich auf der anderen Seite die Verwaltung und die Zimmer für die jährlich fünf bis sechs jungen Leute, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Hospiz absolvieren. Die beiden Garagen des vor 15 Jahren erworbenen Einfamilienhauses, liebevoll „Neusehland“ genannt, werden als Lagerräume genutzt. Aber das Haus hat seine Mängel. „Wenn es Starkregen gibt, habe ich regelmäßig mein Büro überschwemmt“, erzählt Drückes.

Darum soll „Neusehland“ abgerissen werden. Das gleiche Schicksal erwartet das daneben liegende, leerstehende Fachwerkhaus. Dahinter soll das neue FSJ'ler-Wohnheim entstehen. Das Hospizgebäude selbst soll einen Anbau erhalten und renoviert werden. Dabei werden insbesondere einige Bewohnerzimmer vergrößert, die laut Hauser nicht mehr den heutigen Standards entsprechen.

Sie sind teilweise zu klein und werden zu einem zusammengefasst. Alle bekommen ein eigenes Bad, das sich derzeit manche teilen müssen. Mehr Zimmer sollen es aber nicht werden. „Das dürfen wir nicht, und das wollen wir auch nicht“, erzählt Hauser von der gesetzlichen Beschränkung. „Uns ist ganz wichtig, dass die Wohnhaus-Atmosphäre erhalten bleibt“, beteuert der Vorsitzende.

So entstehen im Anbau vier neue Gästezimmer, Zimmer für Angehörige, Räume für die Verwaltung, Visiten- und Besprechungszimmer, ein Seminarraum, Umkleide- und Duschräume für die 40 Mitarbeiter und 24 Ehrenamtler sowie Toiletten, von denen es derzeit zu wenige gibt.

Auch Pflegearbeits- und Abstellräume sowie Lagerflächen sollen in dem Anbau entstehen, dessen Mitte ein Spitzdach erhält. „Das wird der Raum der Stille. So etwas haben wir derzeit gar nicht. Das ist aber wichtig für die Angehörigen“, erklärt Drückes, der sich wie Hauser über die große Spendenbereitschaft freut. „Wir haben 600 000 Euro zusammenbekommen“, sagt der Vereinsvorsitzende stolz. Den noch offenen Finanzierungsbedarf von 2,2 Millionen möchte der 1200 Mitglieder zählende Trägerverein über Stiftungsgelder decken. „Wir haben diverse Anfragen bei Stiftungen laufen“, gibt sich Hauser zuversichtlich, das Geld auch zusammen zu bekommen.

Trotzdem ist der Trägerverein, der jährlich rund 250 000 Euro von den insgesamt 1,5 Millionen laufenden Kosten selbst aufbringt, noch auf Spenden angewiesen.

Aufträge sind vergeben

Das Hospiz-Gebäude stammt aus dem Jahr 1990 und wurde 1993/94 erweitert. Das bisherige Wohnhaus der FSJler wurde in den 70er-Jahren errichtet.

Die Baugenehmigung für das neue Wohnheim ist erteilt und die Vergabe der Aufträge erfolgt. Die vorbereitenden Arbeiten beginnen in der 26. Kalenderwoche, Ende des Jahres startet der Neubau. Während der Bauphase werden die jungen Leute und die Verwaltung in Containern untergebracht. Danach folgt der Bau der neuen Straße. Anfang 2018 sollen das alte Wohnheim und das Fachwerkhaus abgerissen werden. Gleichzeitig wird der zweigeschossige Anbau errichtet, der einen Reihenhauscharakter erhalten soll.

Mit der Fertigstellung rechnet der Trägerverein Anfang 2019. Erst danach beginnt der Umbau des bestehenden Hospiz-Gebäudes, der im Laufe des Jahres abgeschlossen werden soll. (ins)

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