Mennoniten-BrüdergemeindeGrößeres Bethaus in Lohmar-Süd unter Auflagen

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Das jetzige Bethaus am Schlesierweg in Lohmar-Süd soll durch einen Neubau erweitert werden.

Das jetzige Bethaus am Schlesierweg in Lohmar-Süd soll durch einen Neubau erweitert werden.

Lohmar – Stadt und Rat sperren sich nicht länger gegen den Bau eines größeren Bethauses der Mennoniten-Brüdergemeinde im Mischgebiet Lohmar-Süd.

Ohne weitere Mediation (Vermittlung), die wegen des schwierigen Verhältnisses zwischen Mennoniten und Anwohnern nötig wurde, kann es jetzt ins Planverfahren gehen, nachdem es im Frühjahr nochmals Irritationen gegeben hatte.

Zum Verfahren gehören die Ausweisung eines Sondergebietes für kirchliche Zwecke und eine Änderung des Flächennutzungsplans. Allerdings gibt die Stadt den Mennoniten allerhand Auflagen vor allem gegen Lärmbelästigung mit auf den Weg. Sie sollen in einem städtebaulichen Vertrag zwischen der Brüdergemeinde und der Stadt Eingang finden.

Am Schlesierweg wollen die Mennoniten auf ihrem Gelände ein Bethaus für 650 Personen bauen. Es hätte die doppelte Kapazität des seit fast 20 Jahren bestehenden Altbaus. Darin finden Mennoniten wegen der Enge keinen Platz. Sie folgen deshalb Gottesdiensten sowie anderen Veranstaltungen auch in Zelten am Altbau. Anwohner beklagen Lärmbelästigung und viel Verkehr am sehr frequentierten Gemeindezentrum, Gerüche von der Speisenzubereitung und Privatveranstaltungen mit vielen Gästen. Darunter seien Kindergeburtstage und weitere Treffen an Wochentagen. Im städtebaulichen Vertrag soll die Brüdergemeinde sich bereiterklären, den Lärm nach außen zu verringern mittels geschlossener Fenster bei Gottesdiensten und Veranstaltungen in Verbindung mit dem Einbau einer leistungsfähigen Klimaanlage.

Zudem sollen nicht mehr Besucher Einlass finden, als laut Bestuhlungsplan Platz finden. Die zulässige Personenzahl wird in der Baugenehmigung festgeschrieben. Zudem soll die Brüdergemeinde Gottesdienste und Veranstaltungen nur für Lohmarer Gemeindemitglieder ausführen.

Anwohner befürchten nämlich durch ein größeres Bethaus einen Sogeffekt auch auf die Umgebung von Lohmar und sogar von weiter her. Zu diesem Zweck soll die Brüdergemeinde angeben, wie viele Gemeindemitglieder aus dem Stadtgebiet Lohmar kommen.

Zudem wünscht die Stadt von den Mennoniten auch eine Liste der geplanten Nutzungen. Soweit möglich, soll dazu auch die jeweils zu erwartende jährliche Anzahl genannt werden sowie der Umfang der Bewirtung anhand der jeweils geschätzten Personenzahl.

Der städtebauliche Vertrag ist Voraussetzung für das weitere Verfahren um den Neubau.

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