Umstrittener Aldi-MarktSo soll das neue Einkaufszentrum in Niederkassel aussehen

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Eher unansehnlich präsentiert sich das Areal seit vielen Monaten. In sechs bis acht Wochen sollen nun die Bagger anrollen.

Eher unansehnlich präsentiert sich das Areal seit vielen Monaten. In sechs bis acht Wochen sollen nun die Bagger anrollen.

Niederkassel – Es wurde diskutiert, geplant, gestritten, verworfen und immer wieder neu geplant.

Nach mehr als vierjährigem Vorlauf soll auf dem Areal an der Spicher Straße/Ecke Hauptstraße in Kürze der erste Spatenstich für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses und damit für die Neugestaltung des Niederkasseler Ortszentrums erfolgen.

„Wir gehen davon aus, dass wir in sechs bis acht Wochen mit den Erdaushubarbeiten beginnen können“, kündigt auf Anfrage Roland Pioch von der Investorengruppe EKC Niederkassel an. Sie will für das Projekt rund 14 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Discounter, Drogeriemarkt und drei kleine Ladenlokale im Erdgeschoss, 57 Wohnungen darüber – so soll der Neubau an der Hauptstraße aussehen.

Discounter, Drogeriemarkt und drei kleine Ladenlokale im Erdgeschoss, 57 Wohnungen darüber – so soll der Neubau an der Hauptstraße aussehen.

Die Stadtverwaltung hatte Anfang August die Baugenehmigung erteilt. Wie Helmut Esch, der Erste Beigeordnete der Stadt, in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses mitteilte, gibt es von den Anwohnern des Areals auch keine Einwände gegen das Projekt.

Die einmonatige Einspruchsfrist sei inzwischen abgelaufen, ohne dass einer der betroffenen Einspruch erhoben oder sogar eine Klage angestrengt habe.

Umstrittener Aldi-Markt

Die Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum in Niederkassel-Ort sollen beginnen, sobald dafür der Erdaushub von einer Baustelle in Lülsdorf zur Verfügung steht. Dort baut Pioch zusammen mit den ehemaligen FC-Stars Wolfgang Overath und Stephan Engels einen Komplex mit 28 Wohneinheiten.

Auf dem bereits vor vielen Monaten frei geräumten Areal im Niederkasseler Ortszentrum sollen ein Aldi-Markt mit rund 900 Quadratmetern Verkaufsfläche, ein dm-Drogeriemarkt mit rund 720 Quadratmeter Fläche sowie weitere Ladenflächen für eine Apotheke, einen Optiker sowie einen Friseursalon entstehen.

Über den Ladenlokalen plant der Investor in zwei Vollgeschossen und einem weiteren Staffelgeschoss insgesamt 57 barrierefreie Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 47 und 95 Quadratmeter.

Ob es sich dabei um Eigentums- oder Mietwohnungen handeln wird, steht nach Angaben Piochs noch nicht fest. Für Hausbewohner und die Mitarbeiter der Geschäfte gibt es eine Tiefgarage mit 70 Stellplätzen, oberirdisch werden den Kunden des Einkaufszentrums rund 85 Parkplätze zur Verfügung stehen.

Die Ansiedlung eines weiteren Aldi-Marktes im Stadtgebiet ist bei Bürgern und Politikern nicht unumstritten. Vor allen in den sozialen Medien wird die Entscheidung pro Aldi zurzeit kontrovers diskutiert.

Ursprünglich sollte mit einem Rewe-Markt ein sogenannter Vollversorger für das Projekt gewonnen werden, von dem sich Stadtverwaltung und Politik deutliche Impulse für eine Belebung des Zentrums versprachen.

Rewe hatte den Investoren allerdings vor einigen Monaten mitgeteilt, dass sich der Bau einer vergleichsweise kleinen Filiale an dieser Stelle nicht rentiere und war aus dem Projekt ausgestiegen.

Investor Pioch versucht derweil, die Kritiker zu besänftigen. „Inzwischen ist das Warenangebot der meisten Discounter doch mit dem der Vollversorger vergleichbar“, argumentiert er.

Zudem werde Aldi im Niederkasseler Zentrum eine Filiale im neuen Ladendesign betreiben. Die sogenannten Filialen der Zukunft bieten neben einem erweiterten Warensortiment und einer moderneren Inneneinrichtung unter anderem auch eine Kundentoilette, einen Kaffeeautomaten und Beleuchtung mit Tageslicht.

Ob das neue Einkaufszentrum hält, was die Investoren versprechen, werden die Niederkasseler in etwa zwei Jahren überprüfen können. Die Eröffnung ist nach dem bisherigen Stand für Sommer 2018 geplant.

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