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Vier Jahre UnruheUmbauarbeiten im Niederkassler Altenheim abgeschlossen

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88 Einzelzimmer bietet das Haus Elisabeth nach dem Umbau. Leiterin Adelheid Paas und ihr Team waren während der Umbauzeit ebenso gefordert wie die Bewohnerinnen und Bewohner.

88 Einzelzimmer bietet das Haus Elisabeth nach dem Umbau. Leiterin Adelheid Paas und ihr Team waren während der Umbauzeit ebenso gefordert wie die Bewohnerinnen und Bewohner.

Niederkassel – Das Haus, so ließ der Heimbeiratsvorsitzende Ferdinand Schwamborn die Zuhörer wissen, genieße einen hervorragenden Ruf. „Ruhe und Frieden“ indes, die Schwamborn ebenfalls ansprach, fehlten in den zurückliegenden Jahren oft im Haus Elisabeth an der Rathausstraße in Niederkassel. Seit August 2013 wurde das Caritas-Altenheim umgebaut; im Inneren blieb in dieser Zeit kaum ein Raum unangetastet.

„Erleichtert, dass es endlich vorbei ist“ war denn Freitag bei der offiziellen Einweihung auch Harald Klippel, der Geschäftsführer des Caritasverbands Rhein-Sieg. „Kraft und Nerven“ habe der Umbau erfordert, der während des laufenden Betriebs stattfand. Ausdrücklich bedankte sich Klippel dafür bei den Bewohnern und den Angestellten des Hauses; das Ausmaß der Arbeiten ließen Bilder auf einem Monitor erkennen.

Ein wesentliches Ziel des Projekts, für das die Verantwortlichen der Caritas schon 2010 erste Überlegungen angestellt hatten, war die Erfüllung der ab dem Sommer 2018 verbindlichen Einzelzimmerquote nach dem Wohn- und Teilhabegesetz NRW: 80 Prozent Einzelzimmer sind dann Pflicht; mit 88 Einzel- und elf Doppelzimmern sowie drei ebenfalls vorgeschriebenen „Krisenzimmern“ für Notfälle erfüllt Haus Elisabeth nun diese Vorgaben.

Umgestaltung in Zahlen

Mehr als 8000 Quadratmeter Nutzfläche wurden seit August 2013 umgebaut, ebenso viel Deckenfläche und 18 430 Quadratmeter Wandflächen.

Etwa 370 neue Türen haben die Handwerker eingebaut, 25 Tonnen Stahl wurden verbaut und fast 32 Kilometer elektrische Leitungen verlegt.

Für Wasser und Abwasser wurden nahezu acht Kilometer Rohr installiert, dazu 2300 Meter neue Heizungsrohre. (dk)

Für die neun Millionen Euro, die die Caritas-Tochter Haus Elisabeth Altenheim GmbH in das Projekt investierte – ein Viertel davon wurde aus Eigenmitteln aufgebracht, drei Viertel als Darlehen aufgenommen – geschah aber noch weit mehr in dem über 100 Jahre alten Anwesen.102 Bäder wurden komplett saniert; 27 sind nun rollstuhlgerecht, barrierefrei sind sie alle. Die Cafeteria wurde verlegt und vergrößert, ein neuer Aufzug am Eingang installiert. Ein „offenes Haus“, so Harald Klippel, sei das Altenheim schon am Eingang: Die schmale Klosterpforte wich einem hellen Entree.

Im Souterrain gibt es eine neue Tagespflegeabteilung mit zwölf Plätzen und Gemeinschaftsraum. Außerdem ist dort eine Wäscherei untergebracht, die für fünf Caritas-Betriebe arbeitet. Plätze an der Sonne bietet der Innenhof, der in einen Sinnesgarten umgestaltet wurde; über Gemeinschaftsbalkone haben nun alle Bewohner Zugang nach draußen.

„Eine Mammutaufgabe“ sei das gewesen, räumte Architekt Andreas Brechtel ein, dessen Kölner Büro seit 2012 den Umbau geplant hatte und der als Bauleiter bis zu 28 Unternehmen koordinieren musste. Auch in der Kapelle des Hauses übrigens, die nun wieder von außen zugänglich und barrierefrei erreichbar ist. Einen sechsstelligen Betrag ließ sich das Erzbistum die Sanierung kosten. „Es ist ein Haus, das Tradition atmet“, sagte Harald Klippel. „Es hat eine gute Zukunft. “ Er hoffe aber, „dass wir von weiteren Umbauten in den nächsten 20 Jahren verschont bleiben“.

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